Buch: Strummer, Jones, Simonon, Headon – The Clash


Die einzigartige Geschichte von The Clash, erzählt von der Band selbst. Von „White Riot“ bis „Rock the Casbah“ – The Clash waren eine Band wie keine andere. Als Pioniere der ersten Welle britischer Punkbands. Mitte der 1970er Jahre trafen sie mit ihrem außergewöhnlichen Songwriting, ihrer unbändigen Energie und einem unverwechselbaren Stil den Nerv der Zeit und wurden zu einem weltweiten Phänomen. Der Rolling Stone erklärte „London Calling“ zu einem der besten Alben aller Zeiten, ihre Musik hat in den letzten Jahrzehnten weiter an Bedeutung und Einfluss gewonnen. The Clash waren Trendsetter, Ikonen, Revolutionäre. Viele Leute haben eine Meinung darüber, was sie zu dem gemacht hat, was sie waren – Dieses Buch bietet die Möglichkeit, die ganze Geschichte zu lesen, von der Band selbst erzählt. (Quelle: Klappentext: Heyne Hardcore)

Ich hab The Clash um die Mitte der 80er Jahre kennengelernt. Hits wie „Should I stay or should I go“ oder „London Calling“ liefen in den einschlägigen Diskotheken rauf und runter und sorgten für volle Tanzflächen, oder sie wurden teilweise sogar im Radio gespielt. Dass The Clash neben den Sex Pistols und The Damned zu den Gründervätern der Punk/Punkrock Bewegung zählen, war bekannt. Das wars für mich aber auch schon, denn als Punkanhänger würde ich mich nicht gerade bezeichnen. Einer der Augenöffner war für mich das Pistols Album Never mind the Bollocks. Das war ja mehr Rock als so manche Rockband fabrizierte. Das war gut. Nebenbei schlich sich eine Nummer in meine Gehörgänge, die immer wieder aus so mancher Diskothekenbox schallte. „Guns of Brixton“ hieß der Song und war auf dem London Calling Album zu finden. Also Album gekauft und für gut befunden. Über die Band waren mir nicht viele Infos bekannt. Joe Strummer, ja … den wusste ich. Erst mit der Zeit tauchte ich ein in den Kosmos von The Clash. Als ich vor kurzer Zeit das Buch The Clash entdeckte, erwachte in mir das Verlangen nach Wissen um die Band. Biografien von zig Musikern hatte ich bis dahin schon gelesen. Manche gut, die meisten aus zig Fakten teilweise lieblos zusammengeschustert.

Der Hardcover-Einband im knalligen Rosa ist schon mal ein Eyecatcher. Die (vermeintlich) fehlende Autorenangabe machte mich stutzig, aber ein Blick auf den Klappentext erweckte in mir das sofortige Interesse. In eigenen Worten, also von den Musikern selbst war das Niedergeschriebene. Fakten also aus erster Hand. Schon zu Beginn merkte man den einfach zu lesenden Schreibstil. Und immer wieder Bilder. Bilder der Band, von Konzert-Flyern, Plakaten, Konzertsetlisten lockerten den Text auf. Der ganze Ablauf ist chronologisch geordnet und man fliegt beim Lesen nur so über die Seiten. Kurzweiligkeit ist bei der Lektüre dieses Bandbuches garantiert. Kaum zu glauben, was alles an Material verwendet wurde, was noch irgendwo bei irgendwem schlummerte. In ehrlichen, schonungslosen Worten erzählen Joe Strummer, Mick Jones, Topper Headon und Paul Simonon ihre eigene Geschichte. Ihre Tourneen, Plattenaufnahmen, Konzertabende werden ausführlich erwähnt und besprochen. Von fast jeder Tour sind die Setlist und die kompletten Termine aufgeführt. Die Zeit verfliegt im Eilzugtempo während des Lesens. Man taucht ein in die Bandgeschichte. Viel Bekanntes kann man neu einordnen, viel Neues kommt hinzu. Man versteht so manchen Fakt der Band viel besser und kann sich kaum satt sehen an den vielen, teilweise privaten Fotos.

Alles in allem ein Muss für jeden Punk/Punkrocker und Anhänger der Band. Für jeden Neuling, der sich ein wenig mit der Band The Clash beschäftigen will, ein Standard-Nachschlagewerk, welches seinesgleichen sucht. Ein einziger kleiner Wermutstropfen will aber noch angemerkt sein. Das Teil wiegt gefühlt einige Kilos, so dass ein gemütliches Lesen zum wahren Kraftakt mutiert. Das Teil ist ein wahrer Wälzer und angesichts der Informationen jedes Gramm wert. Volle Punktzahl!

5 / 5

The Clash – The Clash
Heyne Hardcore – 2022
408 Seiten
Gebundene Ausgabe: 24,00 €

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