Als die Familie Perry in ein neues Haus zieht, scheint alles perfekt zu sein. Endlich haben die beiden Kinder Julian und Megan große Zimmer, und auch James hat nun ein großes Büro zu Hause, in dem er ungestört arbeiten kann. Alles scheint perfekt, wären da nicht die seltsamen Gesichter, die plötzlich im angelaufenen Spiegel erscheinen, die Stimmen aus Megans Zimmer und die Nachbarn, die mit den Perrys nichts zu tun haben wollen. Und was verbirgt sich eigentlich im Keller, dessen Türe sich auf geheimnisvolle Weise immer wieder öffnet?
Bentley Little kann eines sehr gut: Angst und Schrecken verbreiten. Seine Bücher sind nichts für schwache Nerven, und wer leicht zu erschrecken ist, der sollte die Finger davon lassen. Auch sein neuestes Werk Haunted stellt einem die Haare zu Berge. Zwar kenne ich viele seiner Geschichten und habe mich zuweilen über das Ende ein bisschen aufgeregt, weil diese allzu ähnlich waren, aber ich muss Little doch immer wieder verschlingen. Haunted hat dafür gesorgt, dass ich wirklich Angst vor der Dunkelheit bekommen habe. Ist da nicht etwas oder jemand, der durch mein Zimmer schleift? Habe ich nicht die Türe geschlossen, hatte ich gestern nicht noch etwas auf den Tisch gelegt, das sich heute woanders wiederfindet?
Es ist seltsam und faszinierend zugleich, wie sehr Bentley Little mit den Ängsten seiner Leser spielt, wie er genau die wunden Punkte anspricht und darin herumbohrt. Dunkelheit, unerklärliche Phänomene und Tote, das ist der Stoff, aus dem die besten Gruselschocker sind. Dabei legt der Autor dieses Mal Wert darauf, etwas anders zu machen und damit seinen Lesern die vielleicht eingetretene Langeweile zu nehmen. Wie bereits erwähnt liefen die meisten seiner Romane nach einem gleichen Schema ab, Haunted jedoch ist anders und endet auch nicht so, wie man es erwartet. Zudem blickt Little hier in die Vergangenheit, erzählt eine Geschichte in der Geschichte, die dann auch die Lösung für die mysteriösen Vorkommnisse im Perry-Haus parat hat.Ein absolut gelungener Schocker für Freunde der gruseligen Geschichten, die gerne mal eine Nacht durchlesen, um das – hoffentlich positive – Ende zu erfahren.
Bentley Little wurde 1960 in Arizona geboren. Nach verschiedenen Jobs als Kassierer, Journalist, Bibliothekar und Zeitungsausträger veröffentlichte er 1990 seinen ersten Roman The Revelation, der prompt mit dem Bram Stoker Award ausgezeichnet wurde. Weitere Werke des Autors: Verderben, Schemen, Unheil und Fieber.