Buch: Freida McFadden – Die Kollegin


Dawn Schiff liebt Schildkröten und weiß alles über sie. Dawn Schiff ist sehr eigen und hat feste Tagesabläufe, so dass man die Uhr nach ihr stellen kann. Dawn Schiff ist sehr korrekt, was ihr nicht nur Freunde bringt…

Nathalie hingegen, Dawns Kollegin, ist das genaue Gegenteil: Gutaussehend, extrovertiert, der Verkaufsstar der Firma und diejenige, die scheinbar den Ton angibt. Wer mit ihr befreundet ist, hat keine Feinde – wer es nicht ist, kann nur hoffen, unter ihrem Radar zu laufen. Dabei kümmert sich Nathalie wirklich rührend um alles, was ihren Interessen dient. Dass sie sich um Dawn sorgt, die plötzlich nicht zur Arbeit erscheint, ist wirklich nett von ihr. Doch plötzlich gerät alles aus den Fugen, als Nathalie unter Mordverdacht gerät. Hat sie ihre Kollegin Dawn Schiff umgebracht und die Leiche verschwinden lassen?

Freida McFadden hat sich anscheinend unglaublich eingelesen in die Welt der Schildkröten – und kaum etwas könnte besser passen, um ihre Protagonistin zu beschreiben und zu charakterisieren. Dabei legt McFadden den Finger wieder einmal in tiefe Wunden aus Mobbing, Verrat, Rache, Hilflosigkeit und das Aufbegehren der Schwächeren. Perfide entwickelt sie die Pläne ihrer Hauptdarstellerinnen und lässt sie gegeneinander antreten. Spannungsgeladen baut sie ein Verwirrspiel auf, dessen Lösung so nah und doch so fern erscheint. Hat Nathalie den Mord von langer Hand geplant oder war es eine spontane Reaktion auf etwas, über das Dawn unbedingt mit ihr hatte sprechen wollen an dem Abend ihres Verschwindens? Während der Leser noch die Puzzlestücke zusammensucht, erhält er neue Hinweise, die so gar nicht zusammenpassen wollen.

Geschickt und spannend baut McFadden ihre Figuren und Geschichten auf. Schon bald ist man gefesselt in ein mitreißendes Krimispiel, das am Ende nur ungeduldig warten lässt auf den nächsten Streich der Erfolgsautorin. Eine absolute Empfehlung!

5/5

Freida McFadden – Die Kollegin
Heyne Verlag, 2025
384 Seiten

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