Sport: Cima de la Montana – 19.03.2023 – Espiritu Fitness Center, San Juan (Puerto Rico)


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Exakt einen Monaten zuvor erklangen beim Mainevent von Aliados y Enemigos die Töne des Entrancesongs von Mecha Wolf – und irritierten damit Mike Mendoza, der schließlich nicht nur den Kampf gegen seinen Schüler Androide 787 und damit seine Chance auf den EPW Heavyweight Champion Titel verlor, sondern auch seine Haare. Dass der Schüler nun gegen eben jenen antreten und die Ehre des Dojos aufrechterhalten sollte, zog viele Zuschauer an. Aber nicht nur der Mainevent war ein Kassenschlager, auch das letzte Match von El Gentil war angekündigt worden, und dem wollten viele sowas wie die letzte Ehre erweisen, ihn noch einmal sehen, im Ring und außerhalb – und die Demaskierung stand ja auch auf dem Programm. Vier weitere Kämpfe standen auf dem Plan und dass die alles andere als langweilig werden würden, war von vorneherein klar.

Aber von Anfang an. Nathalya Perez ist mächtig wütend auf Eros – das liegt ein bisschen in der Familie, schließlich haben Eros und Hijo del Enigma, seines Zeichens Lebensgefährte von Perez, eine lange Fehde hinter sich – und auch die ist noch nicht vorbei. Seit der letzten Veranstaltung sind die Mitschnitte von EPW ja verändert, das Intro fehlt, die Entrances der Wrestler werden nicht mehr gezeigt, man befindet sich mitten im Kampf. Und die beiden Kontrahenten gehen auch sofort aggressiv aufeinander los. Man möchte ja meinen, dass eine Frau kaum Chancen gegen einen Mann im Ring hat, aber das täuscht. Perez muss zwar einstecken, kann sich dann aber aufrappeln und gegen ihren Gegner ordentlich behaupten. Die Stimmung im Espiritu Fitness Center ist gut, viel Stimmengewirr, viele gezückte Handys und Kameras, das Dojo entwickelt sich rasant weiter, und das wird durch Kleinigkeiten deutlich. Aber zurück zum Kampf. Perez muss einen lauten Chop einstecken, dann kommt eine Closeline und ein Head Scissors von ihr. Sie bäumt sich auf, muss sich dann aber doch recht bald aus einem Pinversuch von Eros befreien, der dem bestiefelten Referee den gesteckten Mittelfinger hinhält. Als Eros sie schließlich in die Zange nimmt und unheimlichen Druck auf das Knie von Perez ausübt, muss sie sich geschlagen geben und klopft ab. Der Kampf ist vorbei, Hijo del Enigma stürmt zum Ring, vertreibt den Gegner richtet deutliche Worte an ihn: Schau her, Arschloch, Du willst Dich mit meiner Familie messen, ich bin es leid und nächstes Mal heißt es wieder Du gegen mich, keine Disqualifikation, keine Regeln, nur Du und ich. Das ist eine deutliche Kampfansage und wir wissen sofort, was es im April geben wird. Werden Eros und Hijo del Enigma endgültig beenden, was sie vor langer Zeit angefangen haben? Es geht um viel, um den Verbleib bei EPW, Eros macht deutlich, dass er weniger zu verlieren hat, schließlich hat er das Logo des Dojos nicht auf seinem Oberschenkel tätowiert. Der Kampf an sich ist kurz, aber es geht mehr um das, was danach passiert und die Stimmung ist angeheizt, man möchte vermutlich bereits jetzt Karten für diese Begegnung kaufen.

Xavier Millet und JC Navarro prallen aufeinander – das beschreibt es vermutlich am besten. Noch bevor der Kampf offiziell gestartet ist, gehen die beiden aufeinander los und Millet scheint wütend zu sein und das Ganze schnell beenden zu wollen. Jordy ist der Referee und muss schon in den ersten Minuten JC Navarro anzählen. Doch der befreit sich, will zum Gegenschlag ausholen, aber gegen den Riesen hat er anscheinend keine Chance. Der befördert ihn über die Seile auf den Ringrand, hebt ihn hoch und setzt ihn unsanft auf den Pfosten der Ringecke. Doch dann wehrt sich Navarro, wenngleich nur kurz. Dieses Match hat die Bezeichnung Kräftemessen verdient. Auch wenn es so scheint, als wäre Millet derjenige mit der meisten Kraft. Bereits der dritte Pinversuch, auch dieser schlägt fehl. Millet wirkt frustriert, hätte den Kampf anscheinend gerne schnell als Sieger beendet, doch da hat er seinen Gegner unterschätzt – und wir wissen, dass Navarro mehr kann. Der richtet sich nun auch auf und ein Dropkick befördert Millet aus dem Ring. Dort geht es kurz weiter, bis Millet Navarro auf den Ringrand knallt mit einem Chokeslam. Er schnappt sich den Sombrero, lässt sich feiern. Eine ähnliche Szene hatten wir bereits, oder? Wenn es um sein Gimmick geht, versteht Navarro wenig Spaß, erobert seine Kopfbedeckung zurück und bringt Millet mit einem Suplex vom obersten Ringseil zu Boden. Es folgen die bekannten Schläge auf die Brust, die vom Publikum gefeiert werden. Man muss sagen, dass die Fans dieses Mal besser drauf sind, lauter sind, mehr mitgehen und das macht auch beim Zuschauen zu Hause richtig Spaß. Die beiden Kontrahenten sind mittlerweile außerhalb des Ring, es gibt einen lauten Chop auf Millets Rücken, der sich zurück in den Ring schleppt. Navarro hat das Blatt gewendet und ist nicht mehr Spielball seines Gegners. Aber bleibt es dabei? Vorerst ja, Navarro in Höchstform, kann Millet aber nicht drei Sekunden auf der Matte halten, nächster Pinversuch von Millet, doch auch der schafft es nicht, sein Gegenüber zu besiegen. Beide brauchen eine Idee und jetzt kommt der Tequila ins Spiel. Millet nimmt einem Schluck, kann aber das, was er vorhat nicht durchziehen. Navarro sieht seine Chance, ein Ellbowdrop beendet das Ganze zu seinen Gunsten.

Ex Champion El Atleta Manu stellt sich Adam Riggs. Der eine will den Titel zurück, der andere ist ein bisschen crazy und das macht ihn gefährlich. Gerade mal 20 Minuten sind vergangen und es ist bereits das dritte Match angebrochen. Natürlich will man sich Zeit lassen für El Gentil und das Titelmatch. Mittlerweile sind die Videos auf IWTV auch recht geschnitten, was den Aufnahmen etwas mehr Professionalität gibt, aber auch den Zuschauern zu Hause ein bisschen das EPW Feeling nimmt. Dass das Publikum mittlerweile für mächtig Stimmung sorgt, lässt einen aber stellenweise vergessen, dass man sich im kleinen Fitness Center befindet und nicht in einer großen Halle. Was machen die beiden Kämpfer im Ring? Die checken sich noch ein bisschen ab. Es gibt Aktionen, aber für beide ist das gebremster Schaum, wie man so sagt, das ist nicht die Größe, die man kennt. Es fällt auf, dass viel weniger Stühle aufgebaut sind und die Fläche vor dem Ring vergrößert wurde. Was auch ganz gut so ist, denn natürlich gehen Manu und Riggs gerne raus und tragen ihre Kämpfe außerhalb des Rings aus. Manu ist mittlerweile wütend, er schlägt mit einem Stuhl auf Riggs ein, der angeschlagen wirkt. Der ehemalige Champion ist der Überlegene, er ist vielleicht auch ein bisschen weiter als Riggs, der aber viel einstecken und trotzdem zurückkommen kann. Ein kurzes Aufbäumen, dann kommt ein erneuter Pinversuch von Manu, der zwar fehlschlägt, wofür er sich dennoch feiern lässt. Man sieht seine Klasse, er hat sich schon sehr entwickelt, wenn man alleine das letzte Jahr betrachtet. Er war eine Powermaschine, wütend, manchmal etwas unbedacht und unsauber, aber mittlerweile sieht man viel Technik bei ihm, einen viel deutlicheren Plan in seinen Aktionen und Kämpfen, das ist ein anderes Level, auf das Manu sich hochgearbeitet hat. Riggs ist aber auch nicht stehengeblieben. Aus dem scheinbaren Jungen ist ein Mann geworden, er hat körperlich sehr an sich gearbeitet – mental sicherlich auch, wie man kürzlich in einem Interview hören könnte – und seinen Platz gefunden. Mittlerweile sind beide Kämpfer ziemlich ausgepowert. So ein Kampf ist körperlich, ist anstrengend und verlangt viel von beiden ab. Es wirkt, als könne nur Manu sich noch einmal aufraffen und seine Kräfte bündeln, aber Adam Riggs ist noch nicht fertig, will sich noch nicht geschlagen geben. Langfristig wird er wohl ein Kandidat für den EPW Titel sein, noch aber ist er nicht so weit. Auch den Kampf an diesem Abend verliert er schließlich, als Manu eine Powerbomb anbringen kann. Gutes Match, tolle Leistung von beiden.

Das nächste Kraftpaket steht auf dem Plan. Baltazar Bruno. Er stellt sich Niche entgegen, der ja bereits ein alter Hase im Ring ist. Bruno kann man nicht mit Kraft besiegen, sondern nur mit Technik. Das wird Niche an diesem Abend auch noch feststellen müssen. Der rollt sich bereits nach der ersten Aktion seines Gegners mit schmerzverzerrtem Gesicht durch den Ring. Bruno nimmt ihn hoch, schleudert ihn quer durch den Ring, Jordy kann nur fassungslos zusehen, denn für den Referee gibt es nichts, wobei er eingreifen könnte – außerdem muss er vielleicht selbst ein bisschen auf sich aufpassen. Niche hat nichts entgegenzusetzen und für kurze Momente hofft man, dass er sich einfach ergibt und pinnen lässt. Aber Bruno ist wie eine Katze, die erst mit ihrer Beute spielt, und Niche ist zu sehr Wrestler mit Leib und Seele, als dass er sich einfach geschlagen geben würde. Wie war das? Genau, Bruno kann man nur mit Technik kleinkriegen und genau das versucht Niche nun. Er bringt den Riesen auf die Matte, das ist ein guter Anfang. Währt zwar nicht lange, aber da kommt ja noch mehr. Niche bringt große Erfahrung mit und kann immer wieder ansetzen, um Bruno etwas entgegenzusetzen. Dieser ist angeschlagen, aber es bedarf ein bisschen mehr, um ihn niederzuringen. Doch dann geht es ganz schnell. Bruno fängt eine Aktion ab, pinnt Niche, man kann sich streiten, ob es wirklich drei war, aber so knapp es auch schien, Bruno hat gewonnen.

Dann wird es irgendwie traurig und sentimental. Demaskierungen, Abschiede eines Gimmicks, das klingt so einfach, so lapidar, für die Fans und erst recht für den Wrestler, aber hier geht doch eine kleine Ära zu Ende geht. El Gentil kämpft in seinem letzten Match gegen Hijo del Enigma, der auch lange sein Tag Team Partner war. Die beiden werden anders kämpfen, soviel ist sicher. Und genau so legen sie auch los. Es geht nicht um Kraftdemonstration, um die Darbietung der WWE-bekannten Wrestlingmoves, sondern man geht ein bisschen zurück zu den Wurzeln, bringt tolle Technik, starke Elemente aus dem Ringen, die der eigentlich Ursprung des Ganzen sind. Was anfangs wie ein Tanz aus Technik und Kraft wirkt, wird dann doch schneller, verlagert sich auf die Fläche vor dem Ring. Enigma verlangt von den Anwesenden, die Sitze zu räumen, schiebt El Gentil dann aber doch zurück in den Ring. Ein kleiner Lacher, etwas von diesem stillen Theaterspiel eines Pantomime, das man in den vergangenen Jahre immer wieder gerade von El Gentil sehen konnte. Dem Publikum gefällt es, es honoriert diese Aktion mit Applaus und Lachen. Im Ring geht es weiter. El Gentil bearbeitet seinen ehemaligen Teampartner mit Chops in der Ecke, dann wehrt dieser sich. Doch El Gentil kann sich befreien. Enigma hat sich auf den Arm seines Gegners versteift, möchte ihn schwächen, aber El Gentil kommt immer wieder zurück. Pinversuche, die ins Leere laufen, fast schon akrobatische Leistungen, Octopus Stretch. Als wäre es eine Reise durch eine Wrestlinggeschichte, durch die Matches des blau-gelben Wrestlers. Die beiden sind auf Augenhöhe und auch wenn da Freunde stehen – oder vielleicht gerade deshalb -, schenken sie sich nichts und harmonieren perfekt. Irgendwann knien beide im Ring und die Chops fliegen geradezu hin und her. El Gentil zeigt das Pendulum, ein Kraftakt und nicht gerade angenehm für den Gegner, der sich aber befreien kann. Der Splash endet für El Gentil auf der Matte, sein Gegenüber hat sich weggerollt. Beide versuchen das Surfboard, das tut vom Zuschauen schon weh, beide können sich befreien, Hijo del Enigma geht erneut auf den ohnehin schon angegriffenen Arm los. Ein erneuter Octopus, El Gentil muss aufgeben. „Gracias“, sagt er schließlich, steht auf, es gibt Standing Ovations. Das war’s. Dieser Tanz war ein würdiger Abschied. Die Rede danach ist emotional und einen Teil kann man vielleicht nur wirklich verstehen, wenn man Puerto Ricaner ist, wenn man weiß um den Hurrikan Maria, ein Wort, in dem so viel liegt, so viel Zerstörung, Leid, Schmerz, Hoffnungslosigkeit und Tod – und so viel Zusammenhalt und Stolz der Boricua. El Gentil hatte seine Geburtsstunde im Dezember nach diesem verheerenden Hurrikan beim Event Celebrating Christmas, in dem er ein Match einem Fan widmete, der von Maria aus dem Leben gerissen worden war. An diesem letzten Abend möchte er das Leben feiern und schenkt einem kleinen Fan, der an diesem Tag Geburtstag hat, eine Maske. El Gentil hatte das Ziel, technisches Wrestling wiederzubeleben und das ist etwas, was man in jedem einzelnen seiner Kämpfe sehen konnte. Für die Glamourwrestlingfans vermutlich langweilig, hat El Gentil immer einen Stil gezeigt, den man lange kaum noch im Ring sehen konnte, Wrestlingtechnik auf hohem Niveau. Heute, sagt er, ist das nicht mehr nötig, denn der beste technische Wrestler sitzt dort in der Ringecke: Hijo del Enigma. El Gentil – oder besser gesagt der Mann unter der Maske startet ein neues Kapitel in seiner Wrestlingkarriere und wir sind sehr dankbar, dass wir ihn als Wrestler nicht verlieren, auch wenn es schmerzt, El Gentil nicht mehr zu haben. Macht es einen Unterschied? Ja. Eine Maske verändert einen Wrestler, ist ein Gimmick, ist etwas, was sein Auftreten, seinen Stil prägt, zieht er die Maske aus, ist er ein anderer – nicht nur die Privatperson dahinter, sondern auch ein anderer Wrestler. Mit dem Ablegen der Maske und der Annahme eines neuen Ringnamens zeigt El Gentil ein neues Gesicht, einen anderen Stil, präsentiert sich anders und ich behaupte, dass er auch anders kämpft, nicht weniger technisch, aber man wird Unterschiede feststellen. Doch erstmal zieht er seine Maske aus. Chris Mendoza steckt darunter. Bruder von Mike Mendoza, Seele von EPW, grandioser Techniker und Wrestler – und hey, da bleibt kein Auge trocken, auch ohne dass sein Bruder in den Ring kommt und ihn umarmt. Es geht ein Teil von EPW, ein toller Wrestlingcharakter, der stumm und sehr bescheiden viel für das Wrestling getan hat und einige Wrestler geprägt hat und von den Fans sehr geschätzt wurde. Ein Pantomime, ein Tänzer im Ring. Mit Chris Mendoza wird ein neues Kapitel aufgeschlagen, eine neue Ära beginnt und wir alle können gespannt sein, was wir von ihm noch sehen werden. Gracias, El Gentil, gracias!

Die Tränen sind getrocknet, denn nun wird es spannend. Mecha Wolf ist in das Dojo angedrungen und will den Titel. Der Wolf hat die Nacht mitgebracht, den Grusel, das Grauen, sein Gegner Androide 787 ist aber dennoch nicht ängstlich. Er will die Ehre EPWs verteidigen und ist angetrieben und aufgepusht vom Sieg gegen Mendoza. Noch lächelt er, als Mecha Wolf starr und stumm im Ring steht. Es ist animalisch, der Wolf, der steht, starrt, abschätzt, dann die Hand seines Gegners schüttelt und in Lauerstellung geht. Als würde ein Wolf sich an seine Beute pirschen, ihr auflauern, um sich dann auf sie zu stürzen. Aber sind wir doch mal ehrlich, das hier ist EPW, der Titel wird bei Androide bleiben, kann nicht an den Mexikaner gehen, das Dojo nicht verlassen. Dass der Eindringlich erstmal die Oberhand hat, erscheint wie ein Schauspiel. Aber Androide 787 wehrt sich auch ordentlich, testet noch ein bisschen, wie sein Gegner drauf ist – übrigens einer der Traumgegner von ihm. Das Publikum ist angespannt still, klatscht und lacht kurz, ist aber ansonsten sehr konzentriert. Immer mal wieder hört man ein Jaulen, das Markenzeichen von Mecha Wolf. Der scheint nun angeschlagen, doch das ist Tarnung. Er wehrt sich, setzt Androide ordentlich zu, springt aus dem Ring auf Androide, der lange angeschlagen liegen bleibt. „450, 450“, skandiert das Publikum, das nun lauter wird, den Gast feiert, die Chops brüllend quittiert. Fast scheint es so, als wäre es schnell vorbei und der Wolf würde mit dem Titel nach Hause gehen, aber das ist unmöglich, und wenn Mendoza, also Mike, selbst in den Ring stürmt und eingreift. Der Titel wird bleiben. Mecha Wolf lässt sich feiern, tritt Androide schmerzhaft in den Rücken, einmal, zweimal. Dann ruft er sogar nach Mendoza, doch der schaut sich das Ganze wohl lieber aus sicherer Entfernung an – oder gar nicht. Androide rappelt sich auf, bittet um Unterstützung der Fans, geht auf seinen Gegner los, ringt ihn nieder. Aber er weiß auch, dass er seinen Kontrahenten noch nicht pinnen kann und will das auch gar nicht. Hier muss noch mehr passieren, wer in das Dojo eindringt, der muss mit Gegenwehr und Strafe rechnen. Guter Versuch, aber Mecha Wolf wehrt sich, Go To Sleep, Pinversuch … das war knapp. Androide ist angeschlagen, kann er noch etwas entgegensetzen? Es wirkt nicht so. Er muss eine Powerbomb einstecken, dann einen harten Tritt mit dem Knie ins Gesicht, aber er befreit sich nochmal aus dem Pin. Mecha Wolf ist sichtlich wütend, da wird ihm doch mehr entgegengesetzt als erwartet. Androide bäumt sich auf, kann seinerseits einen Pinversuch starten, schafft es aber nicht, den anderen drei Sekunden auf der Matte zu halten. Also setzt er ihn auf das oberste Ringseil, das soll ein Suplex werden, Mecha Wolf wehrt sich, beißt seinem Gegner in die Stirn, Referee Jordy schaut hilflos und ein bisschen fassungslos zu. Androide wehrt sich erfolgreich, schleudert Mecha Wolf in den Ring, pinnt ihn – nein, bei zwei ist Schluss, naja, eigentlich hätte das schon eine drei werden können, wenn man schneller gezählt hätte … Aber wir bleiben fair. Chops, die beiden schlagen mit den Ellenbogen aufeinander ein, das hier gleicht kurzzeitig eher einem Boxkampf, es folgen Kicks, ein Reverse Faceplant von Mecha Wolf, oh, das sieht nicht gut aus. Beide liegen sichtlich erschöpft am Boden und werden angezählt. Mecha Wolf wird angefeuert vom Publikum, rappelt sich hoch, beide möchten nun das Match beenden, Androide ist derjenige, der den Pin versucht, nein. Er schafft es nicht, seinen Gegner drei Sekunden auf dem Boden zu halten. Was soll er noch tun, scheint er zu fragen. Weiter geht es mit Schlägen, aber Mecha Wolf ist ein alter Hase und wütend. 450 vom obersten Seil auf Androide, 1 – 2 – 3, Mecha Wolf besiegt Androide 787 und holt sich den Titel! Wie kann das sein? Der Titel gehört keinem EPW Schüler, der Invasor hat gewonnen! Wie geht es jetzt weiter? Mendoza kann das nicht hinnehmen und seine Musik ertönt, er kommt zum Ring. Gratuliert, so viel fairer Sportsmann ist er. Er nennt Mecha Wolf einen der besten Wrestler der Welt und das meint er ehrlich. Doch Mecha Wolf interessiert sich nicht dafür. Mike, wie kannst Du denn sagen, dass Du der beste Wrestler in Puerto Rico bist? Wir wissen alle, dass das nicht wahr ist, weil Du den Besten besiegen musst, um das zu sein und ich hab den Titel, nicht Du. Er schmeißt den Titelgürtel auf den Boden, tritt drauf. Das ist eine dumme Schule, sagt er. Die Menge skandiert Portillos Namen, das kennen wir ja schon. Und Mendoza? Der steht mal wieder da, grinst, lässt alles über sich ergehen. Am Ende sagt er, er könne den Titel jederzeit an jedem Ort von Mecha Wolf zurückgewinnen, aber das hier ist eine Schule und die Schüler haben eine Chance verdient. „Du bist Mecha Wolf in der Welt, aber Mike Mendoza ist Mike Mendoza in Puerto Rico und das werde ich Dir zeigen.“ Man wartet darauf, dass Mendoza sich auf ihn stürzt, dass er sich bitte einmal vergisst, dass er doch einmal diese Schule vergisst und vielleicht auch die Schüler, dass er sein Haus verteidigt und … Es ist EPW, es ist keine Promotion, die Platz für diesen Alleingang hätte. Auf Mike Mendoza, der stolz einen Titel gegen eine Hallendecke hält, werden wir warten müssen, das wird nicht hier passieren.

Cima de la Montana hat nicht zuletzt wegen des Namens an ein Match erinnert, das vor knapp einem Jahr in Puerto Rico stattfand, als es um den ersten LAWE Champion ging. Abschied, Neuanfang, ein neuer Champion – wieder einmal hat EPW seinen Fans viel geboten. Was in der IWTV Aufnahme leider fehlt, ist das angekündigte Match Sabath, Harry William, Edrax vs. Felix Aldea, Crowley, Terror Nocturno. Wie es weitergeht, ist auch schon bekannt. Am 16. April wird zum ersten Mal Chris Mendoza im EPW Ring stehen und an der Seite von Nahir Robles kämpfen. Mike Mendoza wird sich mit JC Navarro, El Atleta Manu und Androide 787 um die Titelchance battlen. Mit Ruben wird ein weiterer, wichtiger Meilenstein gesetzt, der autistische Wrestler wird sein Ringdebüt haben. Und Hijo del Enigma und Eros sind namensgebend für das Event: Bei Loser Leaves Town wird der Verlierer des Hardcore Matches EPW verlassen müssen. Mecha Wolf kehrt am 04. Juni auf die karibische Insel zurück und wird bei Wrestling Machina den Titel verteidigen – dieses Mal jedoch nicht im Espiritu Fitness Center. Das Dojo wächst, Mendoza will hoch hinaus, macht das aber mit viel Überlegung und Planung. Der YouTube Account wurde auch wiederbelebt, frühere Matches werden kostenlos zur Verfügung gestellt, es gibt nun Promo Shoots und ab Dienstag wöchentlich um 20 Uhr Ortszeit (das ist 2 Uhr in Deutschland) den Espiritu Podcast mit Chris Mendoza und AB Morales von Impacto Estelar.

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