Kommissar Leonhard Stegmayer und seine junge Kollegin Ella Greenwood von der Berliner Mordkommission ermitteln in ihrem ersten gemeinsamen Fall. Eine junge Frau wird mit einem Strick um den Hals gefunden. Ein Junge wird beim Sonnenwendfeuer verbrannt. Zufall oder ein Serienmörder, der ein Ziel verfolgt?
Fitz ist bekannt für spannende Thriller, die immer wieder Plottwists aufweisen, mit denen man so gar nicht gerechnet hat. Auch Sei. Endlich. Still. bildet da keine Ausnahme. Konfrontiert mit einem grauenhaften Mord an einer jungen Frau, bleibt der Leser mit sehr vielen Fragen zurück. Einige davon stellt sich auch das neue Ermittlerduo Greenwood/Stegmayer. Während Greenwood aber eher emotional und empathisch an den Fall herangeht, vergrault Stegmayer Kollegen und Zeugen mit seiner rauen, abweisenden Art. Dabei entgehen beiden einige Details, die Leben retten könnten. Als es bei einem Mord nicht bleibt, wird man als Leser unruhig und fragt sich, ob die beiden Ermittler vielleicht doch endlich mal zusammenarbeiten wollen und nicht nur gegeneinseitig Ermittlungen behindern. Manchmal lohnt es sich auch, über den Tellerrand hinauszuschauen, aber was man da sieht, will man vielleicht gar nicht sehen. So geht es auch bei diesem Thriller, dass man die Grausamkeit und die Kälte des Mörders im Grunde gar nicht wahrhaben möchte. Schnell hat man für sich aber Verdächtige gefunden, muss aber etwas später diese Theorien wieder fallen lassen, weil Fitz eben andere Pläne für seine Geschichte hat. So wie der Mörder mit seinen Opfern und auch der Polizei spielt, spielt der Autor mit seinen Lesern. Spannung ist hier durchgehend garantiert!
Ob Greenwood und Stegmayer einen weiteren Mord verhindern können und am Ende den Fall aufklären, muss man selbst lesen. So klar, wie eine Lösung scheint, ist sie auf jeden Fall nicht.
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4/5
Noah Fitz – Sei. Endlich. Still.
Edition M, 2020
331 Seiten
