Thorne, ehemaliger SEAL, stellt eine Einheit zusammen, um sich mit seinem ehemaligen Schwiegersohn Darren und dem mysteriösen Mr. Ballantine auf die Jagd nach Piraten zu machen. Das Schiff, die Beowolf II, ist ein doppelt gepanzertes Schlachtschiff mit allen Schikanen und der neuesten Ausrüstung, die man sich nur denken kann. Was mit dem Vorgänger geschehen ist, darüber wird nicht gesprochen. Auch nicht darüber, was Ballantine eigentlich vorhat. Plötzlich befinden sich alle mitten auf dem Meer – gejagt von den Piraten und etwas Großem, das in der Tiefe lauert …
Das Buch kann man eigentlich sehr schnell zusammenfassen: Elitesoldaten kloppen sich mit Piraten und werden von einem Monsterhai angegriffen. Genauso langweilig, wie das klingt, ist die Geschichte stellenweise auch. Versprochen wurde ein Hai-Thriller, bekommen hat man eher eine Militärstory, in der auch ein Hai vorkommt. Eigentlich ist es doch ganz spannend geschrieben, wenn man die Konzentration eben auf die Elitetruppe lenken würde, allesamt ehemalige SEALs, die unehrenhaft entlassen worden oder freiwillig ausgestiegen sind. Sie sind Kämpfer und auf’s Töten abgerichtet, leisten sich jedoch immer wieder kleine Fehler – über die man sogar hinweg sehen könnte. Der Hai kommt nur mal kurz zu Beginn der Geschichte vor und dann ganz lange gar nicht mehr. Zwischendurch sucht Darren einen Wal, warum er das tut und was es nun genau mit dem Riesentier auf sich hat, das wie ein Moby Dick durch seine Gedanken geistert, wird nur halb geklärt. Der Hai sollte eigentlich im Mittelpunkt stehen, spielt aber leider eine ziemlich dumme Nebenrolle. Er ist mal groß, mal noch größer, schafft es ohne Probleme, die doppeltgepanzerte und angeblich unkaputtbare Wand des Schiffes durchzubeißen, das dann auch nur noch fünf Meter breit ist. Dafür tut er sich beim wesentlich weniger gut ausgestatteten und abgesicherten Piratenschiff verdammt schwer, stößt mehrfach mit der Schnauze an die Außenwand, wo sich Dellen ergeben, bis endlich der Durchbruch geschafft ist.
Die Charaktere werden zum Teil sehr ausführlich beschrieben, jedoch passt dann doch so manch eine Aktion nicht zu dem vorher beschriebenen Wesen. Außerdem bleibt auch vieles nur vage angedeutet, nicht richtig ausgeführt und erklärt oder weitergesponnen. Das Buch konnte ein typischer B-Movie-Hai-Film sein, wenn es eben mehr um diesen Hai ginge. Tut es aber nicht und so ist es ein mittelmäßiges Buch, das viel verspricht, aber leider nur die Hälfte davon hält. Das Fazit fällt daher auch etwas zwiegespalten aus: Einerseits ein gutes Buch, das sich schnell lesen lässt, andererseits eine Enttäuschung, wenn man auf die spannende Hai-Story gewartet hat.
Jake Bible schreibt hauptberuflich seit 2009. Er schreibt Drehbücher, Kurzgeschichten und betreibt einen Podcast.
3,5/5
—
Jake Bible – Mega
Luzifer-Verlag, 2014
295 Seiten
ebook: 6,99 €
Amazon
Luzifer-Verlag