Buch: Andrea Maria Schenkel – Bunker


Ein Mann überfällt abends eine Autovermietung, doch als die einzige noch anwesende Angestellte den erhofften Schlüssel zum Tresor nicht hat, entführt er sie in eine alte, verfallende Mühle im Wald, in der es auch einen geheimen Luftschutzbunker gibt. Will er sie als Geisel nehmen? Oder einfach seine Macht über die Gefangene auskosten? Wovon wird er selbst getrieben? Ist es jemand aus ihrer Vergangenheit, die sich bald als weniger unschuldig erweist, als es zunächst schien? … (Quelle: Amazon)

Bunker – Das 2011er Werk der in Regensburg geborenen Autorin Schenkel war an der Reihe. Tannöd, der 2008 erschienene Bestseller nach dem wahren Mordfall in Hinterkaifeck, hatte mir noch sehr gut gefallen. Ein Bayern nach dem ersten Weltkrieg wurde in düsteren Grautönen beschrieben, in dem dunkle Verschrobenheit, Verschlossenheit und Eigensinn als Volkstum hingestellt wurden. Man konnte sich in die wortkargen Hauptpersonen förmlich hineinfühlen und das Grau in Grau zwischen den beiden Weltkriegen deutlich spüren. Umso mehr wunderte ich mich beim Lesen von Bunker über den hier verwendeten stakkatoartigen, maschinengewehrartigen kalten Schreibstil der Verfasserin. Beide Protagonisten werden gleichgestellt neutral beschrieben. Es scheint auf den ersten Blick keinen guten und bösen Part zu geben, obwohl es figurtechnisch eindeutig ist, wer das Opfer und wer der Verbrecher ist. Die kurzen, abgehackten Sätze fangen sehr oft mit „Ich“ an. Keinerlei verschachtelte längere und fließend zu lesende Sätze findet man hier. Wortreihen, die oft bloß aus vier bis sieben Wörtern bestehen, werden einfach hintereinander gestellt, ohne dass ein rechter Fluss aufkommt. Alles wird in der Ich-Form erzählt. Es wird so gut wie kein langsam steigender Spannungsbogen aufgebaut. Von Null auf Hundert ist hier die Devise.

Über den Fortgang der Geschichte an sich kann ich leider nicht viel sagen, weil ich den Roman, der eh nur ein kleines, 128 Seiten dünnes, besseres Heftchen ist, nach ca. 35 Seiten abgebrochen habe. Zu sehr ging mir der ruckartige Schreibstil auf die Nerven. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, diesen Roman nochmal ganz zu lesen, beziehungsweise es zu versuchen. Nicht mein Fall.

1/5

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Andrea Maria Schenkel – Bunker
btb Verlag
128 Seiten
Taschenbuch: 7,99 €
Amazon

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