Herzenzwunsch – für viele klingt das auf den ersten Blick nach einem Schreibfehler, für den geneigten PR-Profi ist es ein Alleinstellungsmerkmal. Doch was verbirgt sich überhaupt dahinter? Noch ein Projekt, das Wünsche erfüllt, die lange gehegt werden und immer unerfüllt bleiben würden, ohne diese engagierten Menschen? Nein – und doch auf eine gewisse Weise ja.
Aber beginnen wir mal mit dem eigentlichen Metier von Herzenzwunsch. Entstanden ist das Projekt vor noch gar nicht allzu langer Zeit. Michaela Stenzel aus München hat mit viel Liebe, Fachwissen und Fernweh ein eigenes Label gegründet. Aus feinem Cashmere werden Capes, Schals, Jäckchen und mehr in verschiedenen Farben gestrickt. Als kleines Highlight befindet sich ein fingernagelgroßes Herz an einer Unterkante der Kleidungsstücke. Diese werden von Stenzel eigenhändig angenäht. Die Fashion selbst wird aber nicht in Deutschland hergestellt. Michaela Stenzel, die auf vielen Reisen die Welt kennengelernt und einige Zeit in Marokko gelebt hat, hat sich für Nepal als Produktionsland entschieden. Eine Wahl, um Geld zu sparen? Nein! In Nepal gab es einfach die Möglichkeiten dazu. Die Beschaffung der Wolle und vor allem die Qualität haben deutlich überzeugt, viel wichtiger jedoch waren die Menschen dort.
Nepal ist eines der ärmsten Länder der Welt und die Einwohner müssen täglich aufs Neue hart um ihr Überleben kämpfen. Dagegen wollte die Labelgründerin etwas unternehmen – und hat mit der Suche nach einer geeigneten Strickerei begonnen. Viele Nepalesen hat sie getroffen und sich mit ihnen unterhalten. Dabei erhielt sie zahlreiche Einblicke in das karge Leben in Nepal und die Fähigkeiten der Menschen dort. Michaela Stenzel legt großen Wert auf den persönlichen Kontakt zu den Mitarbeitern. Mehrmals im Jahr fliegt sie selbst nach Nepal und besucht die Familienbetriebe, unterhält sich mit den Angestellten und kümmert sich um die Sorgen der Menschen, vor allem der Frauen dort. Emanzipation ist in Nepal ein Fremdwort und so achtet Stenzel darauf, dass vor allem auch Frauen beschäftigt werden und einen fairen Lohn erhalten. Ausbeutung kommt für sie nicht infrage. Wichtig ist, dass die Menschen eine Aufgabe und einen Beruf haben, mit dem sie Geld verdienen und ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Natürlich sind die Löhne nicht mit Mitteleuropa zu vergleichen, aber eine faire Bezahlung ist wichtig. Neben den beruflichen Verbindungen haben sich auch private Kontakte entwickelt und die Chefin kennt vielfach auch die privaten Umstände der Näherinnen, die sie auch zu Hause besucht. Meist mangelt es an Bildung, da es keine Schulen gibt und schon gar keine Förderung junger Mädchen und Frauen. So reist Michaela Stenzel nicht nur mit Sachspenden nach Nepal, sondern plant auch die Finanzierung des Baus einer Schule, um den Menschen dort eine Perspektive zu geben und eine Ausbildung zu ermöglichen.
Und die Fashion? Die soll auch nicht zu kurz kommen. Hochwertiges Cashmere, das in zeitlosen Schnitten und vielen Farben verarbeitet wird. Die weiche Wolle aus dem Unterfell der Kaschmirziege schmiegt sich sanft an die Haut – und lässt sich perfekt kombinieren, zu Jeans, Röcken oder als feines Accessoire für edle Garderobe.
Einmal im Monat stellt Herzenzwunsch in München zusammen mit wundervollem Schmuck von Scarabina und Bildern der Künstlerin Katrin Petermann die Stücke aus. Hier können Interessierte nicht nur Informationen über Nepal und die Cashmereproduktion bekommen. Anfassen, anprobieren, kombinieren und die neuen Lieblingsstücke kaufen ist das Motto. Im VielRaum in der Ainmillerstraße wird an drei Tagen ausgestellt. Alle Termine werden rechtzeitig auf Facebook angekündigt. Und wenn man keine Zeit hat, kann man Herzenzwunsch, Scarabina und Katrin Petermann auch eine Email schreiben.
Wir werden uns später noch einmal mit Herzenzwunsch befassen und euch berichten.