CD: FreaKings – Toxic End


„Pure Passion!“ steht auf der Bandseite. Das sind die ersten Worte der Beschreibung der Formation aus der Schweiz und wenn man reinhört – in neue und alte Alben -, weiß man schnell, dass es sich hierbei nicht um ein leeres Versprechen und inhaltslose Worte handelt. FreaKings machen Musik, genauer gesagt Thrash Metal, und den mit richtig viel Leidenschaft. Nun mag ich es ja, wenn es ballert, aber bei den ersten Takten von FreaKings‘ neuer Scheibe Toxic End musste ich direkt den Takt mitwippen und den Kopf schütteln. Das ist normalerweise nicht so.

Toxic End ist nach 2011 und 2014 der dritte Longplayer. Vor neun Jahren fand das Trio zusammen und hat seitdem dazugelernt. Der Vorgänger Gladiator scheint eher in Richtung Konzeptalbum zu gehen und sich um Götter und Kampf zu drehen. Toxic End geht in Richtung Schmerz, Leid, Tod – ohne dabei depressiv zu werden. Mit fällt aber im direkten Vergleich auf, dass das Schlagzeug weniger „hochbeinig“ klingt. Vielmehr ist es satter, runder, das Spiel in sich stimmiger. Und das sag mal von einem Thrash-Metal-Drummer; vermutlich fasst sich Simon Straumann gerade an den Kopf. Aber auch Bassist Toby Straumann hat einiges drauf. Nun kann man ja von Bassisten denken, was man will und wir alle kennen die flachen Witze über die Viersaiter, aber es geht hier um die Musik an sich. Da liefert er einfach ab, unterstützt jedes Stück prima und sorgt für eine gute Ergänzung der Gitarre, die natürlich einfach ganz anders wahrgenommen wird. Gitarrist und Sänger Jonathan Brutschin überzeugt nicht nur durch sein hartes Spiel, sondern auch durch seine Stimme. Da ist kein Wanken, kein Schwächeln, kein Zögern – ja, auch im Studio gibt es sowas.

Was auffällt, sind die Feinheiten. Im Titeltrack „Toxic End“ gibt es etwa zur Hälfte hin mal einen ruhigen Part mit gesprochenem Text, was man so gar nicht erwarten würde. „Brain Dead“ hat einen tollen Gitarrenpart drin, in dem Brutschin seine Finger herrlich über die Saiten fliegen lässt. Das gefällt richtig gut und zeigt auch, dass Thrash Metal mehr ist, als ein getriggertes Schlagzeug und ein bisschen Shouting. „Beer Attack“ ist der kürzeste der elf Tracks. Passt auf jedes Festival, auf dem Becher fliegen und eine Wall of Death das Höchste ist. Keine schlechte Nummer, vor allem live sicherlich der Hit.

Toxic End ist hart, brachial und ballert schön aus den Lautsprechern. Die Jungs von FreaKings machen in meinen Augen alles richtig und sind – falls noch nicht entdeckt – ein echter Tipp für Thrash Fans!

5/5

FreaKings – Toxic End
Independent, 2017
MP3: 8,19 €

Tracklisting:
Hell on Earth
Future Vision
Violent Disaster
Txwxnxd
Toxic End
Friendly Fire
Brain Dead
Price of Freedom
Wave of Pain
Beer Attack
No More Excuses

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