Sideburn, eine Schweizer Rockband, die mir bis dato noch gar kein Begriff war, obwohl die Band jetzt ihr bereits achtes Album, schlicht betitelt als # Eight auf den Markt schmeißt. Die ersten beiden Ergüsse kamen noch unter dem Moniker Genocide auf den Markt. Ihr mittlerweile 32-jähriger Lebenslauf beinhaltet immerhin Auftritte mit Motörhead, KISS, Def Leppard, Dio, Ted Nugent, Airborne, Gotthard, Uriah Heep, Doro und anderen, sowie diverse Tracks für Hollywood (Wolverine, 24, Hit & Run). An Erfahrung und Reputation ist ihnen also beileibe kein Mangel vorzuwerfen. Umso erstaunlicher, dass mir und einigen Freunden die Band bislang noch nicht untergekommen ist.
Nun liegt also der achte Erguss des Schweizer Quintetts vor mir und ist in den letzten Tagen zigfach durch die Kabel der Anlage gerauscht. Das Fazit gleich vorweg – Hallelujah, da geht die Luzie ab. Pate für ihren sehr gitarrenbetonten Riff-Rock sind keine geringeren als die Australischen Young-Brüder von AC/DC. Dazu noch die rotzige hohe Stimme der amerikanischen Glamrocker Cinderella und fertig ist die perfekte Symbiose. Fast möchte man meinen, Tom Keifer selbst singt hier, stattdessen röhrt sich Roland Pierrehumbert die Seele aus dem Leib. Eine Prise Gitarre von Keith Richards noch dazu bei so manchem Song … hier passt alles stimmig zusammen. Das Zusammenspiel der beiden Gitarren von Mikael Riffart und Lawrence Lina ist erstaunlich. Sowohl die Leadlicks als auch die Rhythmusspuren gleichen der AC/DC Spielweise wie ein Ei dem anderen. Komplett eigenes Material, aber es würde perfekt auf jedes AC/DC Album passen und würde keinem auffallen. „No Class“ wiederum ist fast ein Klon von den Texasrockern ZZ Top – „Tush“.
Das Album zu hören macht einfach gewaltigen Spaß. Angelehnt an die Australier, aber doch erfrischend neu. Das ist Hardrock’n’Roll erster Klasse und unbedingt empfehlenswert. Der einzige Minuspunkt am Ganzen, wenn ich unbedingt das Haar in der Suppe finden will, ist der Begriff „Bonus Track“ bei „Wings of Liberty“. Warum Bonus Track? Der Track ist ein regulär auf der CD befindlicher Song und kein Bonus. Meint man, dadurch das Teil interessanter machen zu müssen? Was soll die Unsitte, die auf diese Weise überall um sich greift? Dieses Manko kann man der Band aber vermutlich nicht ankreiden, sondern eher der Plattenfirma, schätze ich mal.
Auf jeden Fall gibt’s für # Eight verdientermaßen die Höchstnote!
5 / 5
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Sideburn – # Eight
Fastball Music , 2017
CD: 13,99 €
Amazon:
Homepage: Sideburn
Tracklisting:
01 – All the while
02 – Call me a Doctor
03 – Turn away
04 – Drop Zone
05 – Get you ride on
06 – No more Room in Hell
07 – Driving on the Main Line
08 – Give me a Sign
09 – Long Road to Paradise
10 – Save your Soul
11 – Got to move on
12 – No Class
13 – Wings of Liberty