Buch: Bryan Smith – Todesgeil


Rob möchte eigentlich nur tanken und sein Leben weiterleben, doch dann wird ihm eine Waffe an den Kopf gehalten und er soll einem anderen Auto folgen. Dabei lernt er seine Entführerin kennen und wird immer stärker von ihr angezogen – schließlich gefällt ihm ihre knallharte, tödliche Lebensweise und er schließt sich ihr gerne an…

Bryan Smith, oder vielleicht sollte man besser sagen, dass es hier der Festa Verlag ist, schafft es immer wieder, spannende und mitreißende Klappentexte abzudrucken, die einen geradezu zwingen, das Buch zu kaufen. Leider kann er aber gar nicht halten, was er verspricht. Dabei muss ich gestehen, dass Smith mich persönlich gar nicht anspricht, wohl aber seine verdiente Fangemeinde hat und ein guter Horrorautor ist. Für mich nur nicht. Das dritte Smith-Buch, das ich abgebrochen habe, ist Todesgeil – und es wird mein letztes sein.

Was macht er denn, dass ich damit nicht klar komme? In meinen Augen gelingt es Smith nicht, stringent Spannung aufzubauen. Er hat mehrere Schauplätze und Protagonisten, die im Laufe der Geschichte alle eine Verbindung miteinander haben – das ist gut, nicht neu und gefällt mir normalerweise auch. Problematisch ist nur, dass Smith eine sehr langweilige Erzählart präsentiert, die nicht mitreißt und Höhepunkte komplett auslässt. Man erfährt zu wenig, es wird nicht spannend, es fehlt das Highlight des Kapitels, der Cliffhanger, der die Ausblendung und den Wechsel der Handelnden im folgenden Kapitel zu einer nervenaufreibenden Unterbrechung werden lässt. Stattdessen plätschert alles so trivial dahin und wird plötzlich mit Aktionen gespickt, die keine Grundlage haben, keine Begründung, keine Berechtigung. Warum werden plötzlich andere erschossen? Natürlich ist es eine Machtdemonstration, die zeigen soll, zu was die Protagonistin fähig ist. So weit, so unlogisch, denn die Tat an sich geschieht unmotiviert. Hier hätte es mehr Spannung, mehr Erklärung, mehr Verrücktheit und Psychopathie gebraucht – doch es kommt nichts.

Bryan Smith ist sicherlich kein schlechter Autor, nur für mich ist er unfertig, langweilig, lustlos. Dennoch spreche ich die Empfehlung für alle Liebhaber von krasseren Thrillern mit Horrorelementen aus, Smith eine Chance zu geben.

1/5

Bryan Smith – Todesgeil
Festa Verlag, 2012
352 Seiten
Taschenbuch: 13,95 €
Amazon:

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