In der Giesinger Privatbrauerei Rößlbier führt Uschi Roßhaupter seit Jahrzehnten ein strenges Regiment. Und ihr Sohn Tobias macht immer noch brav, was die Mama sagt. Eigentlich – denn die Heirat mit Sekretärin Nathalie war nicht vorgesehen. Wen wundert’s, dass die junge Dame kurz vor der Trauung einer bedauerlichen Vergiftung zum Opfer fiel? Dr. Sofie Rosenhuth jedenfalls nicht. Sie hat die Roßhaupter Uschi gleich im Verdacht, doch ihr Kommissar Joe weiß sie zu bremsen. Also wird ordentlich ermittelt in der Münchner Schickeria. Ärgerlich nur, dass die grimmige Uschi kurz darauf ertrunken in einem ihrer Braukessel liegt … (Quelle: Klappentext – Diana Verlag)
Ich hab ja schon gewartet drauf … auf den vierten Fall um die Pathologin Dr. Sofie Rosenhuth und ihren Ermittlerfreund Joe Lederer. Angesiedelt ist die Geschichte in Münchner Stadtteil Giesing, dem Arbeiterviertel im Süden der Landeshauptstadt. Beim Lesen merkt man sofort, dass die beiden Autorinnen Brigitte Riebe und Gesine Hirsch, die hinter dem Pseudonym Felicitas Gruber stecken, in München ansässig sind. Man liest den Lokalkolorit förmlich in jeder zweiten Zeile, ohne dass es zu schmonzig und klischeebehaftet wird. Die Story ist schlüssig und schön zu lesen. Mir ist lediglich die Beziehungssache von Rosenhuth/Lederer ein wenig zu omnipräsent. Manchmal erscheint die Krimihandlung ein wenig im Hintergrund. Durch die liebenswürdige Schreibweise und die fast vertrauten Charaktere ist das aber nach ein paar Seiten wieder ausgebügelt. Man leidet mit den vertrauten Personen mit und kann den Roman kaum aus der Hand legen. Der vierte Teil der Sofie Rosenhuth-Reihe fügt sich nahtlos an die vorhergegangenen an und ist den verbrauchten Platz im Bücherregal auf jeden Fall wert.
4,5 / 5
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Felicitas Gruber – Zapfig
Diana Verlag, 2017
320 Seiten
Taschenbuch: 9,99 €
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