Bysmarque & Snowwhite – Nie gehört den Namen, macht aber auch nichts, man kann und muss ja nicht alles kennen. 2017 wurde das Epic-Wave Projekt Bysmarque & Snowwhite ins Leben gerufen. Roman Schilling und Melanie Graf sind die Namen der beiden, die sich den Traum, epische Klänge mit elektronischen Elementen zu vereinen mit ihrem Projekt Bysmarque & Snowwhite erfüllten. Die erste Auskopplung „Living it up“ schaffte auch den Einstieg in die Deutschen Alternative Charts (DAC) und mit „Mensch-Maschine“ stand auch ein Single Nachfolger fest.
Jetzt also der erste Longplayer namens Once upon a Time. Nach zweimaligem Durchhören der gesamten CD stellt sich für mich die Frage, wie es die Debutsingle „Living it up“ in die DAC geschafft hat. Alle elf Songs auf der CD bedienen das gleiche Schema-F … und nervten mich bereits im ersten Hördurchgang. Klavierklänge beginnen den Silberling, aber schon beim Hören der elektronischen Beats verzerrten sich meine Hörnerven – schlechte Samples aus der Elektrokiste. Da gibt’s im unendlichen Reich der Töne und Klänge viel Besseres. Nicht gerade ein guter Einstieg. „Standing alone“ sollte gesanglich anscheinend angelehnt werden an den Stil von Kirlian Camera. Leider trifft Mel die Töne in den höheren Gesangslagen einfach nicht. Es fehlt immer eine kleine Spitze, um die richtigen Töne zu treffen, sei es ein halber oder nur ein viertel Ton. Das sollte eigentlich schon beim Aufnehmen auffallen. Nun also „Living it up“, der Track aus den DAC. Wieder muss sich Graf quälen, um die hohen Töne genau zu treffen, was leider nicht immer gelingt. „Mensch-Maschine“ ist ein einigermaßen netter Track, aber auch nicht mehr. Gott sei Dank beschränkt sich Mel beim Singen auf die tieferen Tonlagen. Das nachfolgende „Hexeneinmaleins“ ist ein altes Thema, das von vielen Bands schon zig Mal durchgekaut wurde. Hier singt Roman, was den Song an sich aber nicht hervorhebt. „Cut off“ und wieder die hohen Tonlagen … ojeminee, ob das noch was wird? „Big bad Wolf“ fängt in einer tieferen Tonlage elektronisch an, fährt aber sogleich wieder ins bewährte Fahrwasser. Insgesamt plätschert der Song nur vor sich hin, egal ob hoch oder tief gesungen oder gesprochen. „Lionheart“ wartet neben einfallslosen elektronischen Rhythmik-Klängen mit einer kleinen Besonderheit auf. Melanie Grafs Gesang wird hier gedoppelt – aus einer mach zwei Sängerinnen. Ansonsten zieht sich der Song zäh und einfallslos dahin. Selten so etwas Belangloses vernommen. Mit einem elektronischen Intro beginnt „12:19“, dem aber schon bald ein elektronischer Stampf und Vocals aus beider Münder folgen. Danke, dass „12:19“ hier nur der Songtitel und nicht die Länge des Songs ist. Der vorletze Track trägt den Namen „Heaven’s lost to us“ und plätschert ebenfalls in ruhigem Tempo dahin. Melanie Graf singt hier abwechselnd in tiefen und höheren Stimmlagen. Ein belangloser Lückenfüller auf der CD. Genauso unspektakulär kommt das abschließende „The last Gift“ rüber. Und wieder merkt man die stimmlichen Defizite einer Melanie Graf.
Aufgenommen und produziert wurde der Silberling von Roman Schilling selbst. Leider – denn wenn ein unabhängiger Produzent sich der Aufnahmen angenommen hätte, hätte der vielleicht noch ein wenig retten können, was angesichts der etwas lauen Kompositionen aber doch etwas hoch gegriffen ist. So ist das meines Erachtens ein Griff ins Klo geworden. Das einzig positive an dem Ganzen ist das blau/schwarz gehaltene Artwork mit weißer Schrift. Dafür gibt’s einen halben Punkt ansonsten wäre das ein kompletter Durchmarsch nach unten geworden. Eine überflüssige CD.
0,5 / 5
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Bysmarque & Snowwhyte – Once upon a Time
(((echozone))), 2019
VÖ: 25.10.2019
Tracklist:
01 – Otto and the Beast
02 – Standing alone
03 – Living it up
04 – Mensch-Maschine
05 – Hexeneinmaleins
06 – Cut off
07 – Big bad Wolf
08 – Lionheart
09 – 12:19
10 – Heaven’s lost to us
11 – The last Gift