Die Festivalsaison hat begonnen – und wir bleiben zu Hause. Für die Musiker und Veranstalter der SuperGAU, liegt doch alles auf Eis, monatelange Planungen sind umsonst und wie es weitergeht, nun, das ist auch noch offen. Wie groß der finanzielle Schaden tatsächlich ist, soll hier kein Thema sein – und da gibt es auch Unterschiede zwischen dem Schaden der Veranstalter und dem der Musiker. Aber ganz am Ende dieser Kette stehen die Fans, die vor Monaten darum gekämpft haben, ein Ticket zu ergattern und nun oftmals nicht einmal wissen, was mit den gekauften Tickets geschieht, wenn die Veranstaltung nicht stattfindet. Gutscheine, der Aufruf, das Geld nicht zurückzufordern, Ersatztermine, Erstattungen. 2020 sollten jedoch ausgefallene Konzerte schnelle Lösungen nach sich ziehen und wer findig war, hatte schnell eine Idee: Onlinekonzerte!
Vielfach machte sich Kritik breit, daran wäre nichts zu verdienen und jeder könnte zuschauen. Selbst hier liegen Lösungen auf der Hand, ohne dass IT-Spezialisten zur Seite stehen.
Endlich gibt es auch einen Festivalersatz, den man bequem von zu Hause aus erleben kann. Das ist auch eine Chance und mal etwas ganz anderes: Ein Wochenende lang mit 13 Bands zu Hause auf dem Sofa ein Festival erleben! Klingt das nicht fein? Das tut es! Wer mag, kann Laptop oder Handy auch mit in die Badewanne nehmen und dort entspannen, richtig abrocken im Wohnzimmer oder sogar in der Küche. Ein bisschen Komfort ist manchmal auch nicht schlecht. Das ist kein Festivalfeeling? Jein. Einerseits natürlich nicht, weil die Saufbuden, das Zelten, die ganze Festivalgemeinde fehlen. Andererseits ist es Festivalfeeling 2.0. Keine nervigen Anfahrten, keine Abhängigkeit vom Wetter, zwei Tage ohne Dusche auf dem Dixiklo, mit fettigem, überteuertem Essen und noch teureren Getränken. Man spart und das ist gut so.
Das Online Musik Festival 2020 bietet Euch die Chance, 13 Bands von zu Hause zu erleben und ordentlich zu feiern. Ein Wochenende lang könnt ihr Lord of the Lost, Subway to Sally, Letzte Instanz und Co vom Sofa aus erleben, lautstark mitsingen, oder einfach nur zugucken. Die Tickets kosten zwischen 1 und 50 €, die unter allen Bands zu gleichen Teilen aufgeteilt werden. Tolle Merchartikel gibt es auch – sogar ein Festivalbändchen.
Wann? Am Pfingstwochenende, also vom 29.05. bis 01.06.2020
Wo? Wo ihr wollt und gerade seid.
Wie? Kauft euch ein Ticket auf der Webseite. Ihr erhaltet im Laufe der Woche Zugangsdaten, um am Festivalwochenende jederzeit einzuschalten.
Wer? 13 Bands spielen aktuelle Hits und alte Klassiker.
Delva – Die Band aus München spielt Folkrock. Laut ihrer Facebookseite ist die letzte Veröffentlichung bereits drei Jahre alt. Dabei waren die Schwestern nicht faul und haben Anfang des Jahres mit der Single Winterkind einen Vorgeschmack auf das kommende Album gegeben.
Eisfrabrik – Electronic / Futurepop haben sich die Mitglieder der deutschen Formation auf die Fahnen geschrieben und sind längst keine Unbekannten mehr. Anfang des Jahres kam der neue Silberling Kryothermalmusik auf den Markt.
Eklipse – Die Tetris-Melodie als Single herauszubringen, ist entweder total schwachsinnig oder voll genial. Mit der aktuellen Single Fallen Leaves hat die Classic meets Rock-Gruppe Humor bewiesen.
Fiddler’s Green – Akustik heißt das mittlerweile nicht mehr ganz so neue Zauberwort vieler Bands. Live aus Hamburg stammt daher auch die aktuelle Scheibe Acoustic Pub Crawl II.
Letzte Instanz – Zwei Jahre alt ist das letzte Studioalbum schon wieder. Höchste Zeit für was Neues. Aber ob Morgenland, Liebe im Krieg, Ewig oder ein anderer Longplayer, die Fans werden kräftig mitsingen.
Lord of the Lost – Gerade mal eine Woche alt ist die Single A one ton heart. Mal wieder eine Ballade, aber die Hamburger haben längst bewiesen, dass sie alles können: Sanfte Klänge und absolut heftigen Rock.
MajorVoice – Wenn ein Opernsänger Rockmusik macht, ist er damit zwar nicht alleine, aber mal eine echte Abwechslung. This lonely ark ist 2019 erschienen.
Manntra – Die Kroaten spielen Folk, Industrial, Gothic; eine gute Mischung, die sie auf ihrer Facebookseite angeben. Einen Vorgeschmack bietet das aktuelle Album Oyka!.
Mr. Hurley & die Pulveraffen – Grog’n’Roll haben sich die Osnabrücker Piraten auf die Fahne geschrieben. Am 08. Mai gab’s noch mal eine Single, Meuterei, ansonsten steht gerade der Silberling Leviathan auf dem Programm.
Patty Gurdy – Mit Dark Folk Pop will sich die Düsseldorferin einen Namen machen. Pest & Power schlägt eher die ruhigeren Töne an, so kann man auch mal verschnaufen.
Subway to Sally – Besser könnte man es nicht treffen, als 2020 ein Live-Album zu veröffentlichen und damit die konzertlose Zeit überbrücken. Hey! Live – Alles was das Herz will sind Titel und Motto zugleich.
Storm Seeker – Row Row Row erschien am 22. Mai. Damit dürfte ein Titel der Pirate Folk Metaller aus Düsseldorf bereits feststehen.
Versengold – Aktuell ist die Ballade Ein Lied für Oma. Dass es auch etwas fröhlicher geht, kann man auf Nordlicht hören.