Ausnahmsweise war mal kein Konzert angesagt, sondern Kabarett. Bayrisches Kabarett, um genau zu sein. Seit 1982 bringt das Komödiantenehepaar Hanns Meilhamer und Claudia Schlenger-Meilhamer ihre beiden Alter Egos Herbert und Schnipsi auf die Bühnen der Republik. Ebenso sind die beiden auch in diversen Fernseh- und Radioproduktionen zu sehen und zu hören. Man muss jetzt nicht unbedingt Bayer sein, um den hintersinnigen Humor der beiden zu verstehen. Die Geduld des leicht verplanten Herbert wird von der oft sturschädeligen Schnipsi des Öfteren auf eine harte Probe gestellt.
Zum 40jährigen Jubiläum gab’s jetzt ein Best-Of der beiden auf den ehrwürdigen Brettern des Schlachthofs in München. Eine kabarettistische Zeitreise mit, wie könnte es bei den beiden anders sein … Hindernissen.
Los geht’s pünktlich um 20:00 Uhr mit einem der frühesten Sketche, über einen Angelausflug in Schweden. Beide in gelbe Regenmäntel gehüllt, nimmt man jederzeit das schmuddelige Wetter ab, was in den höheren Breitengraden ohne weiteres vorkommen kann. Eine interessante Version kommt dabei raus, wenn man eine Schlagzeile der BILD Zeitung vertont und diese lautet… Ufos: Grüne Kugeln verfolgten sieben Passagierflugzeuge. Erstaunlicherweise stellt man während des Lachens fest, dass der Text genauso geplant sein könnte. Das hört sich nicht mal schlecht an. Über die Tücken eines Cafébesuchs handelt der nächste Sketch. Anschließend erzählte Meilhamer von einem alten Weggefährten. Dem gebürtigen Argentinier Marcelo Diaz, einem Regisseur, der mit den beiden früher zusammengearbeitet hatte. Freudig begrüßte er dazu eben diesen Marcelo Diaz, der unten im Publikum saß. Dass Meilhamer bisweilen auch Songs in sein Programm einbaut, weiß man, und einer davon wurde jetzt dargeboten. „Vater, i bin ned von dir“. Anschließend durfte Claudia Schlenger ihre Künste an der Trompete vorführen, während Meilhamer an der Ziehharmonika begleitete. Mit den Tücken einer Grabrede, beziehungsweise deren Formulierung brachten die beiden das Publikum zu Lachsalven.
Nach 75 Minuten andauerndem Lachen gönnten uns die beiden eine knapp halbstündige Pause, ehe wir uns an der Himmelspforte wiederfanden, bei der der soeben verstorbene Herbert die Verquerungen der Wiedergeburt erfuhr. Meilhamer gab dann das Lied „Finger weg vom Heinz“ zum Besten. Ein Telefonat vom Herbert mit seiner Mama bezüglich eines Essens sorgte wieder für Lachsalven. Über die Spuren, die man im Leben hinterlässt, handelt der Schneckenblues. Äußerst komische Verrenkungen sorgten dabei für großes Gelächter. Einmal Silvester auf einer Hütte verbringen … das wollen wohl so einige. Beim Herbert und seiner Schnipsi läuft das erwartungsgemäß etwas anders ab als geplant. Als Schlusslied wurde das Liebeslied „Ohne di“ gesungen und nach ziemlich genau zwei Stunden das normale Programm beendet.
Andauernde Beifallsstürme holten Schlenger und Meilhamer aber baldigst zurück auf die Bühne, wo ein Partnertest durchgezogen wurde. Das Rezept für eine dauerhafte Ehe wurde im Song „I bleib bei dir“ erklärt, ehe es mit einem halben Schlaflied auf die Zielgerade ging und um 22:40 Uhr Schlenger und Meilhamer mit Beifallsstürmen verabschiedet wurden.
Als Fazit bleibt zu sagen, dass Schlenger und Meilhamer in fast zweieinhalb Stunden 40 Jahre Herbert und Schnipsi mit all ihren Tücken und Besonderheiten äußerst vergnüglich rübergebracht haben, so dass man aus dem Lachen eigentlich fast nicht mehr rauskam. Nicht nur für echte Bayern ein wahrer Genuss, sondern auch für Zugereiste und andere Nichtbajuwaren.











