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Zur großen Überraschung folgte auf Broken by Glory das nächste Event von EPW sehr schnell. Noch dazu am 16.10.2022, mochten sich einige über das Datum gewundert haben, war es doch der Tag nach dem Geburtstag von CEO Mike Mendoza. Der wurde auch noch mal lautstark gefeiert, wie man in den Sozialen Medien sehen konnte. Ein kleines Ständchen und Donuts. Der beste Kommentar dazu: „Ich hätte nie erwartet, dass Mike so etwas isst!“ Nun ja, ein Sportler ist auch nur ein Mensch und das Gebäck sei ihm vergönnt. Last Ride wurde angekündigt mit einem Totenschädel, der schon mal auf Halloween einstimmte. Die fünf angekündigten Matches hingegen wirkten etwas seltsam, waren dann aber im großen Zusammenhang wiederum ziemlich nachvollziehbar. Egal, wie lange man auf die Konfrontation gewartet hat, auch an diesem Abend taucht Androide787 nicht auf, um endlich seine Titelchance gegen El Atleta Manu einzulösen, was er stattdessen tat, dazu kommen wir später. Dafür traut sich Australian Suicide in den Ring gegen den unangefochtenen Champion. Gian Carlos und Felix Aldea werden unter die Fittiche von Edrax und Samuel Olmo in einem Tag Team Match genommen, die beiden sollen zeigen, was sie können und noch etwas lernen. Leid tun können einem Xavier Millet und JC Navarro, die an diesem Abend jeweils eine Frau an ihrer Seite haben – und Yaide und Nathalya Perez sind im Ring alles, aber keine Freundinnen. Alfredo Melies hat was mit Adam Riggs zu klären, der sich gegen Mendoza gestellt hat. Harry William (irgendjemand muss sich bitte endlich mal für einen Namen entscheiden. Bei gefühlt jedem Event wird Mr. Reckless anders genannt: William oder Williams) sieht sich mit Hijo del Enigma konfrontiert, der am Abend zuvor ein Match hatte, auf das ein guter Teil der Wrestlingwelt geschaut hat. Und dann wollte ja auch noch jemand direkt aus Orlando angeflogen kommen.
Aber soweit sind wir noch nicht. Im Ring steht die großartige Nahir Robles, die auch an diesem Abend bezaubernd aussieht und mit unvergleichbarem Charme die Ansagen macht. Zu ihr gesellt sich Many, ein recht bekannter Ringrichter in Puerto Rico. Sind wir bereit für den ersten Kampf? Ja! Reckless Harry Willams kommt mit Facepaint zum Ring, wird begrüßt und man weiß schon, dass das keine einfache Begegnung wird. Er hat viel trainiert und sich sichtbar verändert. Seine Entwicklung ist zwar noch nicht abgeschlossen, aber von ihm werden wir ganz sicher noch sehr viel mehr hören. Sein Gegner: Hijo del Enigma, der wie immer maskiert erscheint und statt Facepaint ein Shoulderpaint trägt. Die gelbe Wand von Inteligencia Ruda hat sich seitlich vom Ring aufgebaut, es wird also Stimmung geben. Los geht’s. Ein vorsichtiges Umkreisen, ein Handschlag, man erwartet die erste Aktion, aber nein, noch nicht. Noch einmal umkreisen sich die beiden Kontrahenten, dann gehen sie aufeinander los. Tritte, Schläge, was die beiden einstecken, ist deutlich hörbar. Dem Publikum gefällt es, es verfolgt das Klatschen der Hände auf die Brust unter Jubel und feuert beide an. Nun schickt Williams seinen Gegner auf die Matte, der wirkt ein bisschen angeschlagen, kann sich dann aber doch wehren. „Enigma!“ wird immer wieder gerufen, dann beweist Williams Kraft, indem er Enigma hochnimmt zu einem Vertical Suplex und so erstmal einen Squat macht. Das ist eine Kraftdemonstration, über die man noch längere Zeit reden wird. Williams hat Ziele und das macht er sehr deutlich, er will beachtet werden, er will raus aus den kleinen Hallen und hinein in die größeren Events – und warum auch nicht? Für einige Zeit hat er deutlich die Oberhand, aber noch wehrt sich Hijo del Enigma gegen den Pin, dann bäumt er sich auf und ist nun seinerseits derjenige, der den Gegner malträtiert. Schließlich liegen beide auf dem Ringboden, während Williams zwar versucht, Enigma zu pinnen, wird nicht mal gezählt, weil die Schultern nicht auf dem Boden sind. Auf die Seile, jeder will den anderen herunterstoßen, Williams nun deutlich angeschlagen, Pinversuch Enigma. Viele sind überrascht, dass der Pin ins Leere läuft. Man muss sehen, dass es sich hierbei eigentlich nicht um das erste Match des Abends handelt, bei der Aufnahme ist es aber der Einstieg und der hat es in sich. Grandiose Begegnung, in der sich beide nichts schenken und zeigen, was sie drauf haben. Dass am Ende Enigma den Sieg nach Hause trägt, war nicht abzusehen. Williams hat sich super geschlagen und seinen Platz deutlich gemacht. Zwischen den beiden ist es noch nicht vorbei, soviel ist sicher.
Ein Tag Team Match, das damit beginnt, dass Gian Carlos mit einer Dämonenfratze zum Ring kommt. Passt ziemlich gut zum Abend. Edrax wie immer ist da etwas lockerer drauf. Die Herausforderer sind Samuel Olmo und Felix Aldea. Wie immer wird Olmo lautstark begrüßt. Er ist beliebt im Gegensatz zu den Gegnern, die sogar ausgebuht werden. Es beginnen Edrax und Olmo, ersterer möchte was sagen, wendet sich an den Referee, zeigt schließlich den Mittelfinger. Warum geht es denn nicht los? Zack, Abklatsch. Hä? Hat Edrax etwa Angst vor El Arquero? Ach komm, dann klatscht das andere Team eben auch ab und die zwei Rookies gehen aufeinander los. Es geht schnell, der erste Pinversuch nach nur wenigen Sekunden, er wird unterbrochen von Edrax, der sich schließlich Aldea in der Ecke schnappt und ihm zeigen will, wer der Erfahrene im Ring ist und wer gewinnen wird. Dann mimt er einen Bogenschützen und zielt auf Samuel Olmo, der sich das natürlich gar nicht gefallen lassen will und in den Ring stürmt, aber vom Referee zurückgehalten werden kann. Wieder ist Gian Carlos im Ring, Pinversuch, Edrax stürmt einmal quer durch, greift Olmo an, kein leichtes Match für Many, der alle Hände voll zu tun hat, um hier für Ordnung zu sorgen. Eigentlich passiert viel, eigentlich ist es ein schönes Ding, das Spaß macht, leider ist auch hier mal wieder die Stimmung etwas gedrückt. Aber wie war das bei der NFL in München? Da war Amerika überrascht, wieviel Stimmung Deutschland im Stadion machen kann, vielleicht habe ich einfach nur den falschen Maßstab und man ist auch auf Puerto Rico eher etwas verhaltener, anstatt sein Team zum Sieg zu feiern. Die beiden Rookies stehen immer noch im Ring, nun ja, nun kriechen sie eher, klatschen ab und dann zeigen die alten Hasen mal, was es heißt, Wrestler zu sein. Es wird schneller, die Moves ausgefeilter, fast schon erwachsener. Die Stimmung wird noch besser, als Olmo Edrax in den Ring drängt. Olmo hat das Publikum fest im Griff – und warum auch nicht? Er hat gerade hier in diesem Ring bei EPW schon unvergessliche Matches und Aktionen gezeigt. Die Closeline von Edrax schickt ihn dann doch auf die Matte. Aldea stürmt in den Ring, stürzt sich auf Edrax, er will sich hier beweisen und zeigen, was er drauf hat, dass er die Worte seines Mentors nicht vergessen hat und weiter nach oben will. Edrax kickt schließlich seinen eigenen Teamkollegen ins Aus und wer ist jetzt eigentlich offiziell eingewechselt? Olmo schickt Gian Carlos direkt in den Spear von Felix Aldea, der seinen Gegner pinnt und den Sieg nach Hause trägt.
Zack, es geht weiter. Manu betritt mit einem Kendostick bewaffnet den Ring und schnappt sich das Mikro. Dass das nichts Gutes heißt, weiß man. Er macht einmal mehr klar, dass er der Champion ist, EPW ihm gehört und ihn keiner von diesem Thron stoßen kann. Ich finde es schade, dass wir nicht dieses harte, krasse, brachiale Match Manu vs. Mendoza um den Titel sehen werden, bei dem Mendoza gewinnt nach einem langen, erbitterten Kampf. Aber gut, anderes Thema. Miguel Perez Jr., Wrestling- und Trainerlegende und mittlerweile Cheftrainer von EPW und Manu-Mentor, kommt in den Ring und macht ebenfalls klar, wer El Atleta Manu ist.
Aber noch kommt Manu nicht für seinen Kampf in den Ring, denn jetzt steht erstmal das Intergender Tag Team Match an. Xavier Millet ist ja mittlerweile wieder im Gedächtnis der Zuschauer. Er lässt sich Zeit auf seinem Weg in den Ring, schön mit der Puertoricanischen Flagge auf dem Shirt. Das kommt an. Dann aber kommt die Queen des Dojos, Yaide. Sie hat bereits oft gezeigt, dass sie furchtlos ist und es eigentlich gar nicht darauf ankommt, wer bei einem Tag Team an ihrer Seite kämpft. Sie nimmt es mit allen auf. Heute sind die Gegner JC Navarro, der herzlich begrüßt wird. Ach ja, wenn er da so lachend auftaucht, das macht schon Laune, egal wie doof ich sein Gimmick finde (und auch wenn Wrestler Kritik immer ablehnen und meinen, man muss sie anbeten und durch die Bank geil finden, nein, wir alle dürfen eine freie Meinung haben und auch kritisieren). Mit Nathalya Perez kommt ein kampfwütiges Küken in den Ring, das zwar Wrestling in der dritten Generation betreibt – und ja, der Head Coach ist ihr Papa -, aber dahinter versteckt sie sich nicht. Hat sie beim letzten Mal ein großes Lob von Mendoza bekommen, hat sie bereits davor gezeigt, dass sie in den Ring gehört. Es beginnen die Männer, aber die beiden Mädels stehen in ihren Ecken wie Frauen das eben so tun: Angriffslustig, ein bisschen zickig und unruhig mit den Hufen scharrend. Die Stimmung steigt, endlich ist es mal etwas lauter im Dojo, als Navarro auf Millet losgeht. Der wechselt Yaide ein, die ihrem Gegner eine Ohrfeige gibt, die sich gewaschen hat, ach und gleich noch eine. Vor Dir habe ich keine Angst, macht sie deutlich, und nutzt Navarro als Spielball. Perez bettelt um die Einwechslung, die endlich kommt. Dass in der Aufnahme scheinbar der Kommentatorenton defekt ist, stört gar nicht so sehr, denn man konzentriert sich auf das, was man zu sehen bekommt. Mittlerweile stehen die Frauen im Ring und hier wird es persönlich. Da geht es gar nicht mehr um das Match an sich, sondern um eine Fehde zwischen den beiden. Es wird schnell und rau, irgendwann erwartet man, dass sich beide schreiend an den Haaren ziehen und kratzen, aber nein, es sind doch professionelle Wrestlerinnen, die dann ihre Moves anbringen. Man kann gar nicht wirklich sagen, wer dominiert, das wechselt sich ab. Yaide nimmt mal wieder kein Blatt vor den Mund, ihre Worte sind eine Waffe, die das Publikum liebt und entsprechend feiert. Während sie außerhalb des Rings steht, sammelt Perez erneut Kraft. Einwechslung? Nein, kommt gar nicht infrage, also müssen das die Männer selbst erledigen, indem sie abklatschen. Nicht, dass deren Kampf schlecht wäre, aber man will die Frauen sehen, diese leidenschaftliche Abneigung, den Spott. Allerdings nimmt sich Millet Navarro nun ziemlich zur Brust, so dass dieser buchstäblich in den Seilen hängt und schließlich unsanft auf dem Rücken landet, aber nein, der Pinversuch dauert nicht lange genug, der Referee versucht vor dem erzürnten Millet aus dem Ring zu flüchten. Dann muss Navarro eben weiter einstecken, neuerlicher Pinzversuch, nein, es ist noch nicht vorbei. Navarro hätte die Chance auf einen Pin, dann gewinnt doch wieder Millet die Überhand. Als schließlich beide auf dem Boden liegen, bettelt Perez um ihre Einwechselung, Yaide ist ebenso schnell im Ring und wie Furien gehen die beiden aufeinander los. Fast schafft es Nathalya und als ihre Gegnerin sich befreien kann, rastet sie aus, schlägt auf den Boden und brüllt etwas, das lieber nicht übersetzt wird. Yaide klammert schließlich Nathalya an den Seilen fest, das habe ich so noch nicht gesehen, scheint aber schmerzhaft zu sein. Ist es das Ende? Nein. Sie kann sich befreien und Yaide aus dem Ring befördern, die vor den Stuhlreihen mit schmerzverzerrtem Gesicht liegenbleibt. Millet stürzt sich auf Nathalya, die wehrt sich, Navarro eilt zu Hilfe, schließlich stehen nur noch die beidem im Ring und bejubeln sich selbst. Was für ein Match! Perez springt aus dem Ring, Yaide ist out of order, Navarro beendet den Kampf. Wow! Das ging dann zwar schnell, aber es war ein großartiges Match. Während die beiden ihren Sieg feiern, greift Yaide von hinten an, stürtzt sich auf Perez, wird von Navarro abgehalten, der sie in die Ecke drängt, dann geht Perez auf die Konkurrentin los, es ist ein wahrer Zickenkrieg, der hier ausgebrochen ist. Und das Publikum? Das findet die Show toll und wünscht sich einen Kampf der beiden. Hier und jetzt. Yaide geht brüllend in den improvisierten Lockerroom, der Rest feiert Nathalya Perez, die gezeigt hat, was sie kann.
Main Event Time. Australian Suicide kommt hinter dem Vorhang hervor, ist mit der Begrüßung aber unzufrieden. Sein Empfang muss lautstark geschehen. Also wiederholen wir das Ganze und natürlich geht das Publikum brav mit. Aber man wartet eigentlich auf jemand anderes. Auf den Herren des Hauses, denn das ist schon längst nicht mehr Mendoza, sondern El Atleta Manu, der mit seinem Trainer Miguel Perez Jr. auftritt. „Manu, Manu“ bilden sich Sprechchöre, er schmeißt den Titelgürtel in den Ring, am Rand wird ein Kendostick, sein scheinbar neues Markenzeichen, platziert, Manu hat keine Gegner, nur Opfer. Große Worte von Australian Suicide, Laola-Welle, er zieht seine Show ab, Manu sieht zu, er will es schnell hinter sich bringen. Aber großes Lob, denn Suicide sorgt endlich mal für richtige Stimmung, das ist das, was dem Dojo zuweilen fehlt – also zumindest aus deutscher Sicht, da muss mehr Stimmung, Party, Jubel, Buhrufe, Sprechgesänge her. Manu fliegt aus dem Ring, Suicide schnappt sich einen Stuhl, baut ihn in der Ringmitte auf und greift nach einem Buch, das er scheinbar vorlesen möchte. Den Angriffsversuch seines Gegners wehrt er ab. Was für eine Show! Manu ist sauer, er schleicht sich nun unbemerkt von hinten an, hebt Australian Suicide hoch und hat nun wirklich die Schnauze voll. Man sieht nicht genau, ob er das Buch zerreißt, auf jeden Fall verlässt es unsanft den Ring. Hier geht es nicht um Literatur, sondern um Wrestling. Brachial bricht Manu über seinen Gegner herein, wie ein Orkan, peitschend gibt es die obligatorischen Schläge auf die Brust. Australian Suicide ist zur Trainingspuppe geworden, die sich nicht wehrt, nur jeden Schlag einstecken muss und ihnen nichts entgegenzusetzen hat. Doch dann ein Aufbäumen, wie aus dem Nichts. Tritte, Schläge, ein Suplex, das Publikum wird stiller. Pinversuch. Kein Ende. Aber die beiden haben schon einiges eingesteckt, man merkt es ihnen an. Nun gewinnt wieder der EPW-Champion die Oberhand, wird wütend, will dem Ganzen ein Ende setzen und als das misslingt, überlegt er. Okay, greifen wir uns den Stuhl, nein, sagt der Referee und lenkt damit Manu ab, der gepinnt werden soll. Nachdem er sich befreit hat, schnappt er sich wie beim letzten Mal den Titelgürtel und schlägt ihn seinem Gegner ins Gesicht, der Kampf wird sofort beendet. Aber Manu hat noch nicht genug, er geht auf den am Boden liegenden Australian Suicide los. Sein Mentor hält ihn zurück, macht klar, wer sein Schüler ist, die Übermacht, der Herr des Hauses. El Atleta Manu. Doch irgendwann reicht es Manu, er geht auf Miguel Perez Jr. hin, wie kann er nur? Was passiert da? Und warum greift keiner ein? Man erwartet irgendwie Mike Mendoza, doch der hält sich zurück. Dafür stellt sich Nathalya Perez mutig vor ihren Vater. Und Manu will ihr dann doch nicht den Kendostick überziehen. Was heißt das? Das Publikum stachelt ihn an, dann geht das Licht aus und Androide787 erscheint im Ring unter großem Jubel. Er ist hier! Und stürzt sich auf Manu, mit dem er noch etwas zu klären hat, dann schnappt er sich den Kendostick und will auf Manu einschlagen, doch der flieht. Androide787 ist zurück, endlich, und er will seine verdiente Chance auf den Titel einlösen. Mendoza im Hintergrund hat Spaß dran, er sieht, dass diese Szene sehr gut bei dem Ppublikum ankommt, alles richtig gemacht. Und hier stehen zwei der ältesten Dojoschüler, die um die Gunst des Meisters buhlen und natürlich das Gssicht des Dojos sein wollen. Ein heftiger, verbaler Schlagabtausch, Manu sieht sich als unbesiegbaren Champ, aber Androide ist bereit und da kommt es: Im November wird es das ersehnte Match geben. Kein reguläres Match, einen Streetfight! Das Publikum ist begeistert! Das wird hart, blutig, erbarmungslos – werden wir im November einen neuen Champion krönen?
Nun gibt es noch ein Match. Undankbarer Platz nach dem, was gerade geschehen ist. Wir wollen über den Streetfight reden, aber wir reden doch lieber über das Singles Match. Adam Riggs vs. Alfredo Melies. Letzterer verteidigt Mendoza bis auf’s Blut, wenn es sein muss und hat sich deutlich hinter ihn gestellt. Riggs wiederum hat sich gegen ihn gestellt und auf die Seite von Pedro Portillo III geschlagen. Wollte der nicht auch noch vorbeischauen? Zumindest hatte er das vor wenigen Stunden auf Twitter angekündigt. Er wird doch nicht, wie es so seine Art ist, das Match beeinflussen wollen? Da ertönt seine Musik und der Sprechgesang: Oh, Pedro Portillo. Und da ist er. Er LAWE Heavyweight Champion entert das Espiritu Fitness Center. Wo ist Mendoza? Lässt er das zu? PPIII wird sich in die Ecke von Adam Riggs stellen für dieses Match. Und da ist endlich Mike Mendoza, galant springt er in den Ring: „What the fuck are you doing here?“ Er stellt sich in die Ecke von Alfredo Melies und macht vorher noch klar: Du gehst mir auf die Nerven, Portillo, wir werden uns im November bei Espiritu de Lucha II sehen. Irgendwie scheint Portillo das nicht so ganz erwartet zu haben. Dann geht das Geschrei los, der Kampf beginnt, die beiden feuern ihre Kämpfer an, die sich einen harten Kampf liefern. Man kann gar nicht überall seine Augen haben, weil so viel auf einmal passiert. Immer wieder hört man Mendoza rufen, während Portillo etwas leiser erscheint, ein bisschen überfordert, doch dann läuft auch er zu Hochtouren auf und er hat seine Fans im Gepäck, das darf man nicht unterschätzen. Der Kampf geht kurz außerhalb des Ring weiter. Riggs nimmt einen Schluck aus einer Wasserflasche, verteilt den Rest über Melies und schickt ihn zurück in den Ring. Das klatscht schön, wenn man draufschlägt, jeder kennt das. Dann brüllen sich Portillo und Mendoza an. Eine Powerbomb von Melies soll das Ende bringen, Riggs kann gerade noch die Schulter hochreißen. Auf den Seilen geht es weiter, das dürfte es eigentlich gewesen sein. Aber Portillo zieht den Ringrichter an den Stiefeln aus dem Ring und verhindert so den Pin. Mendoza stürmt hinzu, was soll das, das geht doch so nicht. Nun geht es drinnen und draußen weiter, während diskutiert wird, schnappt sich Riggs Melies, will ihn pinnen und der Referee ist auch zur Stelle, aber dieses Mal ist es Mendoza, der den Unparteiischen aus dem Ring zieht. Ein bisschen wartet man ja drauf, dass der den beiden Streithähnen links und rechts eine runterhaut und sich dann wieder dem eigentlichen Kampf widmet. Passiert natürlich leider nicht. Aber das ist Mendozas Haus, klar? Portillo entert den Ring, Mendoza klettert ebenfalls rein, die beiden gehen aufeinander los, Riggs verhindert einen Angriff, dann gibt es eine Double Closeline von Melies, einen Frog Splash und den Sieg Melies‚. What? Das ging schnell, man konnte gar nicht hinsehen und was hat Portillo gemacht? Melies und Mendoza umarmen sich, der Referee verlässt kopfschüttelnd den Ring. Es ist noch nicht ganz vorbei. ein verbaler Schlagabtausch folgt, eine Kampfansage – und wisst ihr was: Das wird ein Tag Team Match. Portillo feiert sich jetzt schon, Mendoza schüttelt den Kopf und lacht. Als Portillo klarmacht, dass er ungeschlagen ist und das bleiben wird, dreht er sich um und geht, doch Mendoza hält ihn zurück. Warte mal, geh nicht! Die Leute mögen, wenn ich Dir ins Gesicht schlage und das Herz rausreiße. Ja, tun sie. Und da ist dieses kleine bezaubernde Mädchen in der ersten Reihe, das stolz nickt und als Portillo sich zu ihr beugt, macht sie deutlich: Genau so ist es, Portillo! Das Publikum feiert die Kleine, die sich zu Mendoza dreht und mit beiden Händen ein Herz formt. Gegen so viel Charme hat nicht mal der bisher unbesiegte LAWE Champion eine Chance!
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