Buch: Edward Lee – Der Hornbrecher


Dean Logan war in DeSmet ein absoluter Star und hält den Weltrekord im Hornbrechen. Dumm nur, dass er geheiratet hat, nach Seattle gezogen ist und dort unter dem Pantoffel seiner herrischen Frau steht. Als es in DeSmet zu mysteriösen Todesfällen kommt, Kinder entführt werden und schließlich auch noch sein Vater im Sterben liegt, macht er sich zusammen mit seinem Kumpel Ajax auf den Weg in die alte Heimat – und muss sich seinem alten Leben und einem Dämon stellen…

Edward Lee packt gerne mal alte Götter, Mythen, Dämonen und Legenden aus, um sie in die heutige Zeit zu transferieren und Horrorgeschichten um sie zu spinnen. Nichts anderes tut er auch in Der Hornbrecher. Pasiphae hat es ihm dieses Mal angetan und sein Protagonist muss sich ihr und dem von ihr erschaffenen Monster stellen. Als kleiner Exkurs: Die griechische Göttin Pasiphae war die Gemahlin von Minos und hat in einem Liebesakt mit dem Kretischen Stier, der eigentlich geopfert werden sollte, Minotauros gezeugt. Dessen Legende dürfte hinreichend bekannt sein.

Im Grunde ist manches ziemlich vorhersehbar, aber das macht nichts. Es geht um Sex, Blut und rohe Gewalt, hier und da ein paar eklige Szenen, die sich aber in Grenzen halten. Vielleicht kommt das Ende ein bisschen zu rasch und läuft ein bisschen zu glatt, aber es ist dennoch ein typischer Lee, der mal wieder in die Ekelkiste gegriffen hat. Nicht so eklig wie Monstersperma, und nicht so subtil wie Golem, bewegt sich Der Hornbrecher auf einem Grat zwischen den Werken Lees, wie ihn seine Fans kennen und größtenteils auch lieben.

In meinen Augen ist Der Hornbrecher mal wieder eines der besseren Werke der Festa Extrem Reihe, wenngleich es nicht zu den allerbesten zählt. Ein kleiner Lesegenuss, der hier und da sogar Humor versteckt hält.

4/5

Edward Lee – Der Hornbrecher
Festa Verlag, 2017
202 Seiten
Ebook: 4,99 €
Amazon

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