Es sollte ein unvergesslicher Urlaub werden, doch ein Sturm lässt erst das Boot kentern und die Freunde ziellos auf dem Meer treiben. Ein weiteres Unwetter zerstört die Rettungsinsel. Die Überlebenden erwachen auf einem Eiland, das ein dunkles Geheimnis und den Tod birgt. So beginnt ein Kampf gegen einen unbekannten Gegner…
Der Anfang fiel mir schwer. Da wollte ich gar nicht so recht in die Geschichte kommen. Das liegt vielleicht am Stil, den Gifune gewählt hat. Lange Zeit bekommt man das meiste aus der Sicht von Quinn erzählt, dann wechselt die Perspektive ein wenig. Man erinnert sich schnell an ähnliche Geschichten, etwa Der Herr der Fliegen, Zwei Jahre Ferien, um die Klassiker zu nennen, oder Das Camp, vielleicht auch noch Gewürm oder gleich Die Insel. Man kann sich im Ungefähren denken, was passiert, ist dann aber doch überrascht, wie Gifune das Rätsel am Ende löst. Nachdem erst mal all das passiert, was unweigerlich in einer solchen Konstellation geschehen muss, kann man das Buch trotzdem nicht aus der Hand legen. Es klingt zwar altbekannt, und das ist es auch, aber der Autor bringt doch Spannung rein und schreibt recht kurzweilig, so dass man immer weiter liest. Das Ende ist dann gewöhnungsbedürftig. Fast ein bisschen enttäuschend, denn manches geht plötzlich zu schnell und einfach, manches scheint zu konstruiert und die wirklich letzte Szene ist möchtegern-böse und überflüssig. Damit zerstört Gifune in meinen Augen sein Werk.
Savages ist zwar lesenswert und hat vor allem seine gruseligen Momente, aber der absolute Reißer ist es leider nicht geworden – zumal die Übersetzung mehr schlecht als recht ist und auffallend viele Rechtschreib- und Grammatikfehler dringeblieben sind.
3/5
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Greg F. Gifune – Savages
Voodoo Press, 2017
260 Seiten
Taschenbuch: 13,95 €