Lisa will mit ihrem Mann ein romantisches Wochenende verbringen und ihm sagen, dass sie endlich schwanger ist. Doch es kommt alles ganz anders, als erst ihr Mann verhaftet und sie schließlich entführt wird, um die Hauptakteurin in einem Snufffilm zu werden. Verzweifelt versucht sie, sich zu befreien und ihr ungeborenes Kind zu retten …
Was vielversprechend klingt, beginnt ziemlich gut. Verfolgungsjagd, seltsame Menschen, eine Verhaftung und natürlich die Lovestory, die durch die langersehnte Schwangerschaft komplettiert werden soll. Doch bereits hier beginnen die unendlichen Längen in der Story. Eine gute Idee, etwas Thrill, Crime, Sex und Rock’n’Roll – aber dermaßen in die Länge gezogen, dass man sich so krampfhaft durchbeißen muss, dass man die Lust an der Lektüre verliert. Manches Vorgehen ist nicht nachvollziehbar, manches erscheint einem so unfassbar dumm und dadurch so konstruiert, dass man die Story nicht mehr ernstnehmen kann. Die Ekelszenen werden gar nicht genau beschrieben, was vielleicht gut ist, ansonsten wäre es zu drastisch, aber auch so geht manches in den Bereich Extrem. Was mir eindeutig fehlt, ist ein Warnhinweis, denn hier wird eine Grenze überschritten, die viele Leser nicht bereit sind, niederzutrampeln. Daher sei gewarnt, es kommen nicht nur Erwachsene zu Schaden. Nun gut, es gibt eine (vielleicht) überraschende Wende. Danach könnte alles recht vorhersehbar weitergehen, geht es auch, aber so unendlich langweilig beschrieben und in unnötigen Längen dargestellt, dass man die letzte Lust auch noch verliert. Seitenlang geschieht einfach nichts, was erwähnenswert wäre.
Das Finale und die Enthüllungen sind gut und genau das, was man eigentlich erwartet hat. Würde man zwischendurch kürzen und den Text straffen, Snuff Killers wäre ein absoluter Page-Turner. So allerdings verlangt er Durchhaltevermögen, das mich bei Seite 351 verlassen hat. Schnell noch den Epilog gelesen und fertig.
3/5
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Jesus F. Gonzalez – Snuff Killers
Festa Verlag, 2016
480 Seiten
Taschenbuch: 13,95 €