Als Pärchen durch Amerika vagabundieren und Wildfremde mitnehmen, foltern und töten. Das ist es, was Bridget und Andy tun wollen und sie leben recht gut damit. Ihr klappriger Van hat schnell den Namen Rape Van weg und die beiden Pärchen, die sie nach einem Autounfall mitnehmen, scheinen die perfekten Opfer zu sein. Doch sie haben nicht mit Suzi und Gus gerechnet und auch nicht mit deren kleiner Tochter Maddie….
Tim Miller hat Religion und Philosophie studiert und begeistert immer wieder durch brutale Stories mit viel enthaltener Theologie. Rape Van lässt nur die Religion weg, die Brutalität ist deutlich vorhanden. Was ganz ruhig beginnt wird zu einem Gemetzel aus Blut, Knochen und sinnloser Gewalt. Ein bisschen muss man sich fragen, wie will Miller eigentlich die Extreme Horror Stories toppen, was will er Neues bringen, was haben wir noch nicht gelesen? Aber er schafft es doch, eine neue Nuance miteinzubringen und lässt den Leser ganz schön zappeln. Immer wieder gibt es kurze Szenen, die Hoffnung machen, den Opfern zumindest, dass sie doch eine Chance haben und lebend entkommen könnten. Aber gezielt und mit viel List macht Miller diese kurzen Verschnaufpausen zunichte und lässt seine Opfer weiter leiden.
Ein bisschen krass mögen manche Leser die kleine Maddie finden. Auch wenn es nicht brandneu ist, dass ein Kind gewisse unkindliche Züge entwickelt. So hartgesotten man als Extreme Horror Leser auch ist, manche haben ein Problem, wenn Kinder involviert sind, egal wie. Also sei hier eine kleine Warnung ausgesprochen. Und für alle anderen: Ihr werdet Maddie „lieben“ und Miller hat sich ein Hintertürchen offen gelassen.
Rape Van ist für mich ein lesenswerter, kurzer Zeitvertreib. Für Extreme Fans ein gutes Buch, das sich vor Grausamkeiten nicht scheut.
4/5
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Tim Miller – Rape Van
Festa Verlag, 2018
126 Seiten
Taschenbuch: 12,99 €
Ebook: 4,99 € (nur bei Festa Verlag!)