Buch: Rosa Schmidt – Mein Mann, der Rentner


Günther geht in Rente, plötzlich und vor der eigentlichen Zeit. Was eine Überraschung für seine Frau Rosa werden sollte, entpuppt sich als ihr Albtraum, denn Rosa hat noch nichts geplant für den Ruhestand ihres Mannes – und Günther selbst auch nicht. Er will frei sein, ausschlafen, den ganzen Tag auf dem Sofa sitzen, Zeitung lesen. Was er eben Jahrzehnte lang nicht konnte. Rosa allerdings ist der Meinung: Eine Beschäftigung muss her…

Die lange Liste, was der Ehemann im Ruhestand alles tun soll, gibt es noch nicht, dafür geht alles viel zu schnell. Jeder Strohhalm, an den sich Rosa klammert, knickt ein, denn Günther hat wirklich alles gut vorbereitet. Nur ein Hobby hat er nicht und auch nur wenig Verständnis dafür, dass er seiner Frau auf die Nerven geht, wenn er den ganzen Tag zu Hause ist. Mit viel Humor, List und der Unterstützung ihrer Nachbarinnen und der besten Freundin Ute schmiedet Rosa Pläne für ihren Ehemann. Rentner zu sein ist gar nicht so einfach, einen zu Hause zu haben, ist noch schwieriger.

Das Buch war ein Spiegel-Bestseller und gibt den verzweifelten Ehefrauen einen Halt und vor allem die Ruhe, dass es normal ist, Panik zu haben vor dem Ruhestand des Ehemannes, vor der neuen Zweisamkeit.

Eigentlich sollte das ganze recht humorvoll geschrieben sein, aber ich habe da so meine Zweifel. Die Witze halten sich sehr in Grenzen und schon nach wenigen Seiten fallen so krasse Logikfehler auf, dass man das Buch gerne weglegen würde. Einkaufen an Neujahr oder an Karfreitag? Ganz normal im Supermarkt? Die Wochentage stimmen nicht, es wird sich innerhalb des Buches widersprochen und manches macht wenig Sinn. Gewisse Szenen klingen gewollt lustig, laufen aber meilenweit am Ziel vorbei. Liest man die kurzen Abschnitte, kommt hin und wieder doch der Gedanke auf: Warum macht sich die Frau so unnötig Druck und Stress und das Leben schwer? Stellenweise sind Handlungen und Gedankengänge einfach nicht nachvollziehbar. Und dann ist da schon wieder der Rechenfehler, weil die Tante plötzlich älter ist als noch auf wenigen Seiten zuvor.

Sieht man davon ab, hat man aber ein ganz nettes Buch, das man zwischendurch mal lesen kann – und das zum Glück nicht das erste Buch war, das ich von der Reihe gelesen habe, sonst wären Band 2 und 3 nicht bei mir eingezogen.

3/5

Rosa Schmidt – Mein Mann, der Renter
Bastei Lübbe, 2014
288 Seiten
Taschenbuch: 10,00 €

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