Reise: El Gouna (Ägypten)


Wetter
Das Wetter schwankte tagsüber konstant zwischen 35 und 38 °C. In der Nacht immer circa 10 °C kälter, wodurch eine Klimaanlage unverzichtbar erscheint. Auch die Wassertemperatur im Meer und in der Lagune war schön warm, sodass nur eine leichte Abkühlung vorlag. Schön ist, dass es von Tag zu Tag immer besser wurde. Die letzten Tage war es fast komplett wolkenlos.

Flughafen Hurghada
Zeit und Geduld braucht man definitiv. Zudem auch noch 25$ pro Person, um sein Visum zu erlangen. Dieses Ausfüllen eines kleinen Zettels als Einreisedokument kannten wir schon aus Marokko, jedoch ist das einfach für die Reisenden total unsinnig. Die Kontrollen dauern sowohl bei An- und Abreise recht lange und das Schlangensystem ist konfus, sodass man wirklich froh ist wenn man im Flieger sitzt oder noch besser den Flughafen verlassen kann, um zu seinem Ziel zu kommen.

Hotel
Wir waren die gesamte Zeit im kleinen, aber prinzipiell feinen Sultan Bey Hotel untergebracht, wobei wir All-Inclusive buchten. Eigentlich bin ich da kein großer Fan von , aber bei der Hitze ist es angenehm, wenn man sich konstant Getränke holen kann, um stets adäquat hydriert zu sein. Das Zimmer war immer sauber, mit einem Balkon mit Blick zum Innenhof auf schön bepflanzte Pergolen und einen Brunnen als Blickfang. Alles sehr geschmackvoll. Das gesamte Hotelpersonal war durchweg sehr nett und hat sich auch meinen Namen direkt gemerkt, sodass ich immer wieder mit einem lauten „MAAXX“ begrüßt wurde. Jeder spricht Deutsch und Englisch, was sehr angenehm ist. Wir haben zudem mehrere Stunden in dem nahe unseres Zimmers gelegenen Souvenir-/ Parfum-/ Heilkunde-/ Kleidungs-/ Juwelierladen vom stets hilfsbereiten und freundlichen Ahmed verbracht und mit ihm Tee getrunken und uns hilfreiche Tipps geholt, um den Trip möglichst schön zu gestalten. Zudem hat er uns auch direkt einen sehr freundlichen Tuk Tuk-Fahrer vermittelt, der immer nach circa fünf Minuten erschien.

Nun zum Problem oder besser gesagt enttäuschenden Teil. Die Insel Zeytouna Beach, die zum Hotel gehört und somit den hoteleigenen Strand darstellt, respektive ersetzt, ist leider nicht gerade das Gelbe vom Ei. Insbesondere dadurch, dass nicht klar wird, welcher Teil uns als Hotelgästen zusteht, da auch andere Hotels wie beispielsweise das Sheraton auch Teile „besitzen“ und die gesamte Insel wieder zu einem anderen Hotel gehört, nämlich zum Three Room Hotel. Also große Verwirrung. Auf der rechten Seite befindet sich ein Bootsanleger, wodurch man konstant Schiffsmotoren hören kann, wenn man dort liegt. Auf die Seite zum Meer hin hätten wir hingedurft. Schön und gut sollte man meinen, vor allem mit dem ewig langen Steg im Blick. Jedoch ist das Wasser dort mauskniehoch und es wird einem geraten, nur mit Badeschuhen das Wasser zu betreten. Zudem war auch die Klientel dort nicht ganz so angenehm, um zu entspannen und zu lesen. Auf der linken Seite waren der Teil des Sheraton und auch das Hotel im Hintergrund zu sehen. Hier war es sehr schön und nichts los. Dort haben wir die ersten Tage verbracht ohne zu wissen, dass dieser Teil gar nicht für uns gedacht war, bis wir schließlich weggeschickt wurden. Man hätte auch 350 EGP, also 15 € pro Person bezahlen können, aber das fanden wir ein wenig unsinnig. Also Zeytouna Beach kann man machen, muss man aber nicht zwingend. Schade, das Potential war da.

Der Poolbereich mit dem Bootsanleger nach Zeytouna und der Hotelbar war schön. Der Pool hatte Infinity Optik und man hatte einen schönen Blick auf die Lagune. Schade, dass einige Menschen jedoch meinen, hier rumschreien und telefonieren zu müssen, anstatt die Atmosphäre zu genießen. Dafür kann das Hotel zwar nichts, aber uns hat’s schon ein bissl genervt.

Das Essen innerhalb des Hotel war gut. Insbesondere das BBQ, das es mittwochs und sonntags gab, war gut mit frisch gegrillten Lammkofta und pikanten Hähnchenteilen. Dazu gab es frisch gebackenes Brot aus einem alten Ofen. Jeden Mittwoch hat die Hotelchefin noch mit ihrer Band Livemusik gemacht. Eine schöne Abwechslung und sogar von guter Qualität. Die anderen Tage gab es abwechslungsreiche Fleisch- und Fischsorten mit diversen Beilagen und frischen „orientalischen“ Salaten. Das Frühstück war auch gut mit typischen Klassikern.
Einmal, als ich Calamari aß, war ich unzufrieden, aber gerade bei Buffets kann man Pech haben, je nachdem wie lange die Ware da schon steht und zu durch wird. Veganes Essen war auch möglich, jedoch nicht aktiv als solches ausgeschildert, muss es aber auch nicht notwendigerweise. Es gibt jedoch auch Aushänge am Buffet, dass die Mitarbeiter gern über die Inhaltsstoffe beraten. Meine Partnerin kam gut damit klar, nach Gefühl und Erfahrungen vegan zu essen.

Transport
Sowohl auf der Hin- und Rückreise hatten wir sehr freundliche Shuttlebusfahrer, die uns sicher vom Flughafen Hurghada nach El Gouna zum Hotel und leider auch wieder zurückgebracht haben. Gerade der „Animateur“ auf der Rückreise war total genial. Sehr witzig, sympathisch und nicht aufdringlich – eine gute Kombination.

Unser Stamm-Tuk Tuk-Fahrer Adnan war immer sehr nett und fix unterwegs, um uns zur Marina, dem Gourmet-Shop oder zum empfohlenen Strand zu fahren. Terminvereinbarungen für die Abholung wurden immer überpünktlich eingehalten und man konnte sich immer kurz während der Fahrt mit ihm auf Englisch unterhalten.

Restaurants
Zeytouna Beach Bar & Restaurant: 1/10
Es ist schon bemerkenswert, wie lieblos man einen Laden führen kann und es einem auch zusätzlich gelingt, dass sowohl Service als auch Essen nur als Tragödie bezeichnet werden können. Es hat satt gemacht und es gab sowohl etwas zu essen als auch zu trinken, aber das war es dann auch wieder. Das Essen dort auf der Insel war mit einem Gutschein vom Hotel zwar kostenfrei, nichtsdestotrotz waren wir zweimal da: das erste und das letzte Mal. Stichwort: Geschenkt ist noch zu teuer.

Bongoyo: 7/10
Das afrikanische Fusionslokal befindet sich in der nahegelegenen Downtown Kafr El Gouna und fiel uns direkt ins Auge. Schöne Einrichtung und eine vielseitige, ausgefallene Speisekarte. Die Vorspeisen waren besonders stark. In meinem Fall spezielle afrikanische Chicken Wings und ???? für die Lady. Zusätzlich gab es noch kostenlose, selbstgemachte Chips mit einem selbstgemachten pikanten Jogurt-Dip.
Wir waren beide total begeistert, jedoch flachte die ein wenig ab, da sowohl mein Seafood Curry als auch die pinken Nudeln meiner Freundin ein wenig laff waren und gerade mein Gericht als scharf deklariert wurde. Der 5-Spices-Reis war genial und sehr geschmacksintensiv, die Riesengarnelen und der Fisch waren auch gut, aber irgendwie hat mich das Gesamtgericht nicht vom Hocker gehauen bzw. ich habe nach den Startern mehr erwartet. Aber vielleicht haben wir uns nur für die falschen Hauptgerichte entschieden. Wir kommen definitiv wieder und probieren noch einmal etwas anderes.
Zudem ist der scharfe T-White Cocktail ein sehr interessantes Getränk, das man auf jeden Fall probieren sollte, wenn man Bongoyo besucht. Schon lecker, aber noch mit Luft nach oben. Die Bedienung war gut und das Essen kam extrem schnell, heiß und vor allem frisch.

The Bagel Tree: 10/10
Diesen Laden hat meine Freundin ausfindig gemacht. Er befindet sich schön gelegen in einem Rondell zwischen der New Marina und der Abu Tig Marina. Hier sitzend haben wir auch den berühmtesten Ägypter, Mohamed Salah vom FC Liverpool, in einem anderen Laden, nämlich dem Malus Deli, gesehen. Ich habe jedoch zu spät geschaltet, um ein Foto mit ihm zu machen. Ärgerlich, aber trotzdem ein toller Zufall und eine lustige Anekdote. Also zum Restaurant: Sehr netter Service. Coole Einrichtung und top Location zwischen den zwei Marinas. Ich hatte einen leckeren Americano und dazu den London Bagel mit Roastbeef, Trüffelöl und Avocado. Ganz toller Geschmack. Wüsste nicht, was ich mir mehr gewünscht hätte.

Malus Deli: 10/10
Der Laden, indem ein paar Tage zuvor noch der Herr Salah gefrühstückt hat, ist wirklich schön. Wir waren am letzten Tag noch vor dem Check- Out dort und ich bin traurig, dass wir nicht schon früher dort dejeuniert haben. Alle Zutaten sind extrem frisch. Die Karte bietet einem viele gesunde, aber auch „normale“ Optionen, die alle interessant klingen. Zusätzlich zu der reichlichen Auswahl an Gerichten gibt es leckere Tees und Smoothies. Ich habe mich für die pochierten Eier auf Schweizer Brot mit hausgemachter Aioli und Spinat entschieden. Hier hat alles gestimmt. Zutaten, Gewürze, es war einfach ein Traum. Der Malus Favorite Smoothie, Infused Water und erneut ein Americano waren durch die Bank weg lecker.

Barten – Sushi Restaurant & Bar: 11/10
Sushi in Ägypten? Echt jetzt? Muss das sein?, werden sich bestimmt einige Leser denken, aber wartet mal ab!
Eher zufällig bei einem Abendspaziergang durch die Marina haben wir dieses sehr geschmackvolle Lokal entdeckt und uns entschieden, dort eine Kleinigkeit zu essen. Die Spicy Tuna Rolls hab ich noch nirgendwo so genial genießen dürfen wie hier. Auch die etwas außergewöhnlichen Lachs-Shrimp-Trüffelrollen waren einfach ein Gedicht. Hinzu kommt noch der beste Service des ganzen Urlaubs. Wahnsinnig freundlich und sehr zuvorkommend. Der perfekte Abschluss für einen perfekten Tag voller Sonne und Strand. Riesenemfpehlung!

Strände
Zeytouna: 4/10
Wie oben schon besprochen, gab es hier leider einige Faktoren, die uns gestört haben. Aber es ist keine totale Katastrophe. Wir hatten hier zumindest einen sehr schönen Strandtag. Und die, wenn auch kurze, Fahrt mit dem Boot macht Spaß 🙂

Smokery: 10/10
Auf Ahmeds Empfehlung hin sind wir mit dem Tuk Tuk hierhin gefahren. Der Strand ist privat und mit schönem Sand ausgestattet. Es gibt Sonnenliegen, -betten, & -couchen, auf denen man es sich gut gehen lassen kann. Das Personal ist auch hier sehr nett. Das Konzept der Bezahlung ist interessant. Man zahlt pro Person 400 EGP, also 20€ Eintritt und kann diese auch verzehren und hat Recht auf alle Liegeoptionen. Zu Beginn sehr verwirrend, aber in meinen Augen ein gutes System. Das Meer ist sehr schön und durch die Nähe zur Marina hat man nach rechts einen schönen Ausblick auf die Yachten, links auf die Kitesurfer und in der Mitte das blaue Meer pur.
Die Gastronomie ist ebenfalls sehr gut. Eher italienisch und asiatisch als afrikanisch, aber alles sehr stilvoll mit sehr gutem Geschmack. Zwei von drei Gerichten, die ich hier aß, waren absolut top; die Pizza war nicht so meins, weil ich nicht der Käseliebhaber bin und es mir ein wenig zu viel wurde, hier seh ich jedoch nicht den Fehler beim Restaurant – ich hätte das ja auch sagen können. Auch hier eine klare Empfehlung. Wir waren die letzten drei Tage jeden Tag hier und hatten viel Spaß, Sonne und Ruhe. Auch toll fanden wir, dass niemand einem etwas verkaufen wollte oder aufdringlich in jedweder Form war. Außer uns waren hier fast nur Locals, was erfahrungsgemäß für die Qualität eines Ortes spricht 🙂

Downtown Kafr El Gouna
Zu Fuß circa drei Minuten vom Sultan Bey Hotel entfernt. Es gibt sehr viele Restaurants und hier sollte für jedermann etwas dabei sein. Die Stadt selber ist interessant angelegt mit schönem Baustil, immer wieder Kanäle und Brücken. Es gibt schöne Gewürzläden, aber meinem Geschmack nach zu viele Shops mit Fakeprodukten und zu wenig lokale Boutiquen mit typisch ägyptischen Klamotten oder Schmuck.

Rund um die Marina
Man kriegt direkt eine tolle Stimmung mit, sowohl am Tag, wenn auch brutal anstrengend, durch die drückende Hitze, als auch am Abend, wenn alles schön beleuchtet ist. Beides hat etwas Tolles an sich. Hier gibt es ebenfalls viele Restaurants, die einen moderneren und ausgefalleneren Eindruck machen als in Downtown, mit Ausnahme von Bongoyo. Und es gibt auch die noch im Kafr El Gouna vermissten ägyptischen Boutiquen. Jedoch auch immer mit einem kleinen Fakeanteil, aber das ist nicht schlimm. Wenn wir das nächste Mal nach El Gouna reisen, werden wir uns wohl eher in diesem Bereich aufhalten, wobei die Reisezeit vom Hotel ungefähr fünf Minuten beträgt.

Katamaran Ocean Diva II
Was soll man sagen zu diesem Trip? Ein wenig unglücklich vielleicht, dass es zum Teil ein paar Wolken am Himmel gab, aber die Fahrt allein war schon extrem cool, insbesondere wenn man vorne auf dem Netz liegt. Aber noch besser: Das Schnorcheln durch das Korallenriff. Die Farbenvielfalt und unterschiedlichen Fische, u.a. auch einen Mantarochen, so nah zu sehen, ist schon etwas besonderes. Das Wasser war kristallklar. Eine tolle Erfahrung. Aber vorher war ja noch was: Wir haben über ein Dutzend Delfine aus circa einem Meter Abstand gesehen. Dadurch, dass wir direkt vorne auf dem Netz lagen, hatten wir den perfekten Spot zum Schauen. Einfach atemberaubend!
Wir haben uns für die Sunset Tour entschieden von 15 bis19 Uhr. Nettes Personal, Snacks und ein guter Vortaucher waren auch mit von der Partie. Ein rundherum schöner Ausflug!

Spa Finger Secret
Direkt am ersten Tag nach der Ankunft haben wir uns direkt im 50 Meter vom Hotel entfernten Spa durchkneten lassen und ein Dampfbad genossen. Zusätzlich gab es Peelings und Schaumaktionen. Alles sehr entspannt und ein schöner Start in einen tollen Urlaub. Einziges Manko, der zu Beginn säuerliche Geruch in dem Dampfbad.

Gourmet Supermarket
Etwas außerhalb von dem Geschehen am Wasser liegt in der Nähe des Standortes für die jährlichen Filmfestspiele dieser schöne moderne Supermarkt, der über die gesamte Bandbreite an ernährungsbewusstem bzw. speziellem Essen verfügt. Dairy-, gluten-, refined-sugarfree, vegan, vegetarisch. Hier ist für jeden etwas dabei. Der Supermarkt hat einen tollen Aufbau und sehr viel frische und hochwertige Produkte, die zum Teil täglich hergestellt werden. Falls man hier als Selbstversorger Urlaub macht, ist dieser Ort eine hervorragende Adresse für die Beschaffung. Es gibt auch ein Café mit leckerem Gebäck, gutem Kaffee und schönem Außenbereich. So etwas gibt es in Deutschland leider viel zu selten.

Flughafen Düsseldorf
Mit einer halben Stunde Delay ging der Rückflug los. Der Flug verging schnell, da ich diesen Urlaubsbericht vorbereitet habe und John Lennon gehört habe. Doch dann kam ein großes Fiasko… Wir sind um 22:55 Uhr gelandet. So far so good. Um sage und schreibe 1:00 Uhr kamen nach 1:30 h am Band nun endlich die Koffer. Was der Grund dafür war, keine Ahnung, aber das Ergebnis missfällt mir sehr.

Nach leichter Skepsis zu Beginn, bedingt durch diesen wirren Flughafen, muss ich sagen, dass der Trip einfach traumhaft war und eine tolle Erfahrung. Gerade die Komfortzone des Hotels zu verlassen und sich aufzumachen, Abenteuer zu erleben oder einfach in die inländische Kultur einzutauchen, Restaurants auszuprobieren oder ein schönes Plätzchen zum Entspannen oder Sonnenbaden zu finden, fand ich besonders toll. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, sich hier zu beschäftigen und viel zu sehen. Wenn man es gescheit macht, ein reiner Genuss! An dieser Stelle muss ich noch hinzufügen, dass auch die passende Begleitung, in meinem Fall meine wundervolle Freundin, die mir den Urlaub aufgeschwatzt hat, einen wichtigen Part übernimmt. El Gouna wir sehen uns wieder. Und Mo (Salah) vielleicht klappt’s nächstes Mal 😂

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