Nach zwei Jahren Verschiebung hat zu meinem Glück während meines Aufenthaltes in München UFO im Backstage gespielt.
Die Halle war sehr gut besucht und die Stimmung war schon bei der Vorband Stinger super! Es war extrem warm dort, aber irgendwie gibt das dem ganzen Atmosphäre.
Phil Mogg, der Sänger und Gründungsmitglied von UFO hat später auch mehrfach amüsierte Kommentare über die Temperatur, das Gewicht des Mikrofonständers und meinen neugierigen Platznachbar gemacht, der dauerhaft auf die Setlist gespäht hat.
Stinger hat sehr ordentlichen und ehrlichen Hardrock gespielt. Schöne Gitarrensoli mit klassischem Gibson SG Sound und fliegenden Haaren, was will man mehr? Die Stimme war auch gut und die Band zeigte Charisma und hatte etwas Mitreißendes an sich. Auch die Akustik hat mir gut gefallen. Bin aufgrund meiner Spontaneität erst nach der Hälfte des Sets gekommen, aber das war ein Fehler. Würde ich mir definitiv nochmal anschauen.
Danach wurde circa eine halbe Stunde umgebaut und dann kamen die Jungs von UFO auf die Bühne. Ich stand direkt vorne und hatte perfekte Sicht und guten Sound.
Als erster kam Drummer und Gründungsmitglied Andy Parker und nahm Platz. Gefolgt von dem gut aufgelegten Leadgitarristen Vinnie Moore, Bassisten Rob de Luca und dem Rhythmusgitarristen und Keyboarder Neil Carter, der schon in den 80ern zum britischen Ensemble gehörte. Als letzter, ganz in schwarz gekleidet mit Anzugweste über der nackten Brust und einem schwarzen Hut, kam Phil Mogg
Los ging’s mit „Mother Mary“ vom Force It Album gefolgt von „Run Boy Run“. Danach kam schon mein erstes richtiges Highlight: „Lights out“ vom gleichnamigen 77er Album, gefolgt von „Ain’t no Baby“. Einfach eine starke, mitreißende Nummer. Die Menge jubelte und sang den Refrain logischerweise lauthals mit. „Fighting Man“, „Venus“ und „Only you can rock me“, danach „Burn your House down“. „Cherry“ mit der sehr eingängigen Bassline. Dieser wurde gefolgt von einem weiteren Highlight … „Love to Love“. Zum Teil Orgel und Akustikgitarre, dann aber wieder richtig harten Stoff und rapide Soli von Herrn Moore. Mogg ist über den ganzen Abend hinweg gut aufgelegt und geht gut ab. Auch die Stimme macht die doch komplexen Songs sehr gut mit. Ich bin beeindruckt. Wieder eine Mitgröl-Nummer mit „Too hot to handle“ und nun ging’s richtig ab. „Rock Bottom“ vom 74er Klassiker Phenomenon inklusive verlängerter Solopassage. Einfach sehr fett und genau das Richtige für den geneigten Freund des harten Rock. „Doctor, doctor pleeeeeeeease“ schallt es danach durch die Halle. Zum Teil sehr sloppy gespielt von Moore, aber das hat mich nicht gestört – sloppy heißt nicht schlecht – Stichwort Jimmy Page. Die Halle tobt und es ist schon bemerkenswert, diesen Song auf der letzten Tour noch einmal zu hören und mitzuerleben. Zum Abschluss wurde „Shoot Shoot“ gespielt, wieder vom Force It Album, mit dem der Abend schon begonnen wurde. Nochmal richtig Power und Tempo und das war’s dann. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Schade, dass Mogg und Konsorten sich dagegen entschieden haben, die ganz alten Space Rock Stücke von gleichnamigen Debütalbum oder seinem Nachfolger Flying zu spielen. Das Riff zu „Silver Bird“ hätte schon gereicht, um das Konzert noch besser zu machen.
Nichtsdestotrotz ein schönes Konzert mit toller Atmosphäre.
Setlist:
01 – Mother Mary
02 – Run Boy Run
03 – Lights out
04 – Ain’t no Baby
05 – Fighting Man
06 – Venus
07 – Only you can rock me
08 – Burn your House down
09 – Cherry
10 – Love to Love
11 – Too hot to handle
12 – Rock Bottom
13 – Doctor Doctor
14 – Shoot Shoot








