Buch: Fred Ink – Hexenhaus


Für Privatdetektiv Walter Dekker läuft es seit einiger Zeit nicht gut. Ein Fluch lastet auf ihm, denkt er, und dem möchte er gerne auf den Grund gehen. Doch dann betritt sein erster Fall die ehemalige Buchhandlung, in der er sein Büro hat und Walter muss zum Hexenhaus, das einige böse Überraschungen für ihn bereithält …

Dekker ist ein alter Bekannter, den Pechvogel hat man bereits in Hinter den Winkeln kennengelernt und schon bei diesem Roman konnte man vor Spannung nicht mehr aufhören zu lesen. Das Hexenhaus entführt den Leser vorerst in ein Haus, das sich zu verändern beginnt, sobald die Gäste es betreten haben. Es wird düster, blutig, unüberschaubar und man fragt sich schnell, was passiert da überhaupt? Dabei ist nicht einmal das Verwunderliche, dass sich das Haus selbst verändert, sondern wie und was sich verändert.

Fred Ink schreibt zwischen Fantastik, Mystik und ein bisschen Science Fiction. Das sich verändernde Haus bleibt nicht die kleine Hütte am Rande der Stadt, sondern entführt seine nunmehr unfreiwilligen Besucher in eine nervenaufreibende Abenteuergeschichte auf Leben und Tod. Man kann sich der Ähnlichkeit zur H. P. Lovecraft nicht verwehren und obwohl man bei Hexenhaus auf alte Bekannte trifft, hat man den Hintergrund dieser Welt hinter der normalen Welt noch nicht begriffen. Gibt es ein Pendant zu Chuthulu? Oder was hat sich der junge Autor ausgedacht als konstante Größe?

Das Konstrukt der Romane, nicht nur Hexenhaus, ist feingezeichnet, gut erdacht und hält noch viel verborgen, das hoffentlich in weiteren Roman nach und nach zu Tage kommt. Einziger Kritikpunkt: Zu Beginn der Lektüre hatte ich den Eindruck, das alles schon mal gelesen zu haben. Mir ist dann klar geworden, dass das überhaupt nicht dran liegt, dass die Geschichte abgekupfert ist, was sie nicht ist, sondern dass man Hinter den Winkeln gelesen hat und da natürlich einige alte Bekannte auftauchten und auch Pechvogel Dekker. So nach und nach kamen die Erinnerungen wieder, nach zwei Jahren und zig anderen Büchern, vergisst man schon mal das ein oder andere Detail eines Buches.

Muss man jetzt die anderen Bücher von Fred Ink gelesen haben? Ja, weil sich die Lektüre wirklich lohnt, wenn man auf düstere Fantastik steht und Lovecraft einem zu alt erscheint. Für Hexenhaus ist es ganz zuträglich, wenn man schon das ein oder andere Ink-Buch kennt, ein bisschen mit dem Stil vertraut ist und auch den ein oder anderen Background bereits hat. Ein gut konstruiertes Werk, das nach einer Fortsetzung schreit, nie langweilig wird und bei dem man nicht weiß, ob alle überleben. Also rein in die Buchhandlung, das wird eure Urlaubslektüre!

4/5

Fred Ink – Hexenhaus
KOVD Verlag, 2022
265 Seiten

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