Fritz Honka lebt in den 1970er Jahren in Hamburg und ist ein einsamer Alkoholiker, der sein weniges Geld in die Kneipe „Zum goldenen Handschuh“ trägt. Dort lernt er hin und wieder Frauen kennen, die er mit nach Hause nimmt und nach dem Geschlechtsverkehr tötet. Nach einem Unfall will Honka sein Leben ändern, wird trocken und beginnt als Nachtwächter in einem Bürogebäude, wo er sich in Putzfrau Anna verliebt. Doch die ist verheiratet…
Heinz Strunk hat mit seinem biografischen Roman die wahre Geschichte über den Serienmörder Fritz Honka wiederaufleben lassen. Mit deutlichen Worten beschreibt er den Alkoholiker und sein heruntergekommenes Umfeld, die Tristesse eines immer gleichen Alltags. Gekonnt wird eine Spannungskurve aufgebaut: Was passiert als nächstes, tötet Honka noch eine Frau, was macht er mit den Leichen und wie kann er über Jahre hinweg das Verschwinden der Frauen verschleiern? Honkas Leben ändert sich nach einem Unfall und der Leser bekommt einen Einblick in das Dasein nach der Alkoholsucht, in dem ein einsamer Mann versucht, einem geregelten Job nachzugehen und sein Leben zu ändern. Doch die Liebe zum weiblichen Geschlecht und letztlich der Alkohol machen alle guten Vorsätze zunichte.
Die Geschichte von Honka ist an sich bekannt, war vielfach jedoch in Vergessenheit geraten und hat einen kleinen Hype um die noch heute existente Kneipe in Hamburg ausgelöst. Der Autor versteht es, den Leser zu fesseln und mit nach Hamburg zu nehmen, neben Honka herzulaufen und sein Handeln so deutlich mitzuerleben, als würde er daneben stehen.
Eine gelungene und eindrückliche Erzählung eines wahren Verbrechens.
5/5
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Heinz Strunk – Der goldene Handschuh
Rowohlt Verlag, 2017
256 Seiten
Taschenbuch: 11,00 €